An diesem Tag wird der Besprechungsraum im Obergeschoss der Sparkassen-Zentrale am III. Hagen zum Lazarett. Liegen, wie man sie aus Arztpraxen kennt, stehen in Reih und Glied. Das Personal scheint Anzüge gegen weiße Kittel getauscht zu haben. Ein Bild, das sich zweimal jährlich bietet, wenn die Bank in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz ihre Mitarbeiter zur Blutspende aufruft.
„Es sind“, so sagt die Diplom-Pädagogin Petra Strauch, „fast immer die gleichen Kollegen, die hier mitmachen.“ Seit Jahren ist Strauch für die Koordination der betrieblichen Sozialarbeit zuständig. Angehalten seien die Sparkassen-Mitarbeiter, sich sozial zu engagieren, etwa in Vereinen, aber auch die lebensrettende Blutspende passt ins Bild.
„Etwa 70 bis 80 Kollegen, die meisten hier aus der Zentrale, kommen zu jedem Termin“, sagt Strauch. In diesem Jahr jedoch habe man verstärkt aufgerufen, „denn durch die Grippewelle hatten wir viele Krankheitsfälle.“ Und dennoch, der Raum füllt sich. Erstmals ist Gregor Witkowski dabei, zeigt am Empfang seinen Ausweis vor, beantwortet Fragen zum Gesundheitszustand, bevor er zur nächsten Station geht, an der mit einem Ohr-Thermometer geschaut wird, ob er Fieber hat. „Dann nehmen wir noch Blut aus dem Ohr ab, um den Hämoglobin-Wert, also die Zahl der roten Blutkörperchen, zu bestimmen“, sagt DRK-Mitarbeiterin Christiane Herdl.
Dann darf Witkowski, der gekommen ist, weil er jüngst bei Krankenhausbesuchen miterlebte, dass Leute Blut brauchten und nun selbst etwas beitragen will, auf der Liege Platz nehmen. Die Blutentnahme beginnt. „Einen halben Liter nehmen wir pro Spender ab“, sagt Herdl. Die anwesenden Herren nehmen es gelassen. Die Atmosphäre ist entspannt, außer abwarten lässt sich ohnedies nichts tun, dafür wird gescherzt und geplaudert.
Eine Szenerie, die die Angst vor der Nadel schnell vergessen lässt. Viele Firmen, so sagt Herdl, legten ihren Mitarbeitern nahe, sich zu beteiligen. Und dennoch sind die Zahlen der Blutspender weiter rückläufig. Daran könne auch nichts ändern, dass das DRK vor Ort Termine anbiete, etwa in Gemeindehäusern und öffentlichen Einrichtungen, die Räume zur Verfügung stellten. „Wir bringen ja auch alles selber mit und bauen es auf“, sagt Herdl. Firmen, die ebenfalls einen Raum zur Verfügung stellen und Blutspendetermine für ihre Mitarbeiter anbieten möchten, können sich wenden an das DRK unter 0800-1194911.