Essen.. Wildes Parken und nicht genehmigte Gewerbe sorgen für eine angespannte Situation an der Hövelstraße im Essener Nordwesten. Die „Bürgerinitiative gegen den wilden Automarkt“ ist beunruhigt und sagt: “Als Fußgänger haben wir Angst. Das ist immer wieder ein Spiel mit dem Feuer.“ Ein Rundgang.

Es sind nur wenige Meter vom Bahnübergang Hülsenbruchstraße bis zur Hövelstraße. Nur ein paar Schritte und man hat das Wohngebiet verlassen und ist in einer anderen Welt angekommen.

Uwe Splitt und Klaus Barkhofen wandeln häufig zwischen diesen Welten. Splitt und Barkhofen sind nicht nur Sprecher von Bigwam, der „Bürgerinitiative gegen den wilden Automarkt“. Sie zeigen auch vor Ort Präsenz. In diesem, wie es sich für sie oft genug anfühlt, Gefahrengebiet im Essener Nordwesten.

Wer auf der Hövelstraße in Richtung Bottroper Straße geht, ist mittendrin. Rechts, hinter Zaungittern, warten Dutzende Gebrauchtwagen aus dem unteren Preissegment auf Käufer. An den Straßenrändern parken weitere Autos. Mit Kennzeichen, die die bunte Ländervielfalt Südosteuropas zeigen. Und die auch mal selbstgemalt sind.

„Bürgerinitiative gegen den wilden Automarkt“ warnt vor wildem Parken

Ein Sattelschlepper quält sich über die verengte Straße. „Als Fußgänger haben sie Angst. Und hier müssen auch Schulkinder her“, sagt Uwe Splitt. „Wir haben die Leute schon mehrfach auf das wilde Parken angesprochen. Das ist immer wieder ein Spiel mit dem Feuer. Einer hat mir neulich angeboten, meine Hausfassade farblich neu zu gestalten“, sagt Klaus Barkhofen. Sarkasmus schwingt mit. Sein Auto parkt er inzwischen immer in der Garage.

Zweites großes Ärgernis: Die unerlaubten Aktivitäten auf dem Gelände der Händler. „Die schrauben an den Autos. Bei Ölwechseln läuft alles in den Boden“, hat Uwe Splitt beobachtet. Wo gerade welcher Händler genau was neben „Import und Export“ macht, ist schwer zu sagen. Es soll an der Hövelstraße deutlich mehr Gewerbe als Genehmigungen geben. In der Bezirksvertretung V wurde letzte Woche über ein Gebäude dort diskutiert, an das die Feuerwehr im Brandfall gar nicht mehr heranfahren kann.

Es sollen sich keine weiteren Autohändler ansiedeln

Weiter geht’s Richtung Bottroper Straße. Ein Autohändler kommt vorbei. Und grüßt. „Machen Sie ruhig Fotos. Wir sind alles Libanesen hier. Aber nur die kleinen Fische“, sagt er. Und lächelt. Fürs Foto. Vorbei an einem unscheinbaren Haus mit Bordell geht es auf der Bottroper Richtung Hafenstraße.

Rechts liegt das selbst ernannte „Hotel für Kunden mit höheren Ansprüchen“. Hinter dem Gebäude an der Bottroper Straße 202 werden gerade Autos verladen. Dann folgt das ungenutzte Gelände von Salinger Mineral Bronnen. „Wir sprechen mit dem Besitzer. Da dürfen sich nicht weitere Händler ansiedeln“, fordert Klaus Barkhofen.

Beim Abbiegen in die Hafenstraße wird es wieder eng. Der Bürgersteig ist zugeparkt. Mit gemeldeten und mit abgemeldeten Autos. Uwe Splitt bittet einen Parkenden wegzufahren. Und macht noch schnell ein Foto. Dafür gibt es, kurz vor dem Abschied aus dem Gefahrengebiet, noch einen ziemlich bösen Blick.