Essen. Tradition ist Rot-Weiss Essen wichtig: Ein Wandbild aus Stein, das früher das Georg-Melches-Stadion zierte, ist brüchig - ein Teil bleibt erhalten.
Die Initiative zur Rettung des Georg-Melches-Stadions (GMS) will die Erinnerung an die berühmte Spielstätte von Rot-Weiss Essen durch ein weiteres Ausstellungsstück lebendig halten. Nur: Das Original hat gelitten. Übrig geblieben ist nur noch ein Fragment.
Vor dem Abriss des alten Stadions wurde das Gemälde gesichert
Als Abrissbagger 2013 die 1956 errichtete Haupttribüne des traditionsreichen Stadions an der Hafenstraße in Trümmer legten, konnten Mitglieder der GMS-Initiative zumindest einige wenige Erinnerungsstücke retten. Ein mannshoher Tresor der Kellner Soehne Geldschrankfabrik war darunter und ein Wandgemälde, das den Eingangsbereich des einstmals modernsten Stadions der Republik schmückte.
Mit erheblichem Aufwand ließ die Grundstücksverwaltung Essen (GVE) als Bauherr des neuen Stadions das etwa 2,50 x 4 Meter große Gemälde samt Mauerwerk sichern und abtransportieren. Auf dem Areal des Awo-Fanprojekts wurde es gut verpackt zwischengelagert. Mehr als drei Jahre blieb das Erinnerungsstück dort.
Ein weiterer Transport erscheint zu schwierig: Das Material bröckelt
Als das Fanprojekt seine Melches-Hütte unweit des Stadions jetzt räumen musste, galt es für die GMS-Initiative einen anderen Platz zu finden. Nur: Es fand sich niemand, der das Wandbild zu einem Preis hätte transportieren wollen, den die Initiative hätte tragen können. Fünfstellige Summen seien aufgerufen worden, berichtet Sprecher Karsten Fähndrich. Zuviel für den Verein.
Wie sich herausstellte, war das Gestein äußerst brüchig und porös. Die GMS-Initiative war nach Fähndrichs Worten letztlich froh, zumindest jemanden zu finden, der über Werkzeug und die Erfahrung verfügte, um zumindest einen Teil des Gemäldes zu erhalten in Form eines 70 x 100 Zentimeter großen Fragments.
Niemand weiß wer der Künstler des alten Steingemäldes ist
Sobald wie möglich soll es in der „kleinen Gruga“ an der Zufahrt zum Stadion ausgestellt werden. Hier hat die Initiative zuletzt den Schriftzug des GMS-Stadions verewigt.
Welcher Künstler das Gemälde geschaffen hat, ist übrigens nicht bekannt. RWE-Historiker Uwe Wick konnte dazu in den Quellen keinen Hinweis finden. Nur soviel: Zum 82. Vereinsjubiläum war das Bild überarbeitet worden. Hinter einer Sponsorentafel blieb es später über Jahre verborgen.