Die von Messe-Chef Oliver P. Kuhrt vorgelegten Pläne für die Modernisierung der Messe Essen für nunmehr 88,8 Millionen Euro stoßen in der Politik auf weitgehende Zustimmung. Grüne und Linke, die das Bürgerbegehren gegen den vom Rat bereits beschlossenen Messe-Ausbau mit initiiert hatten, sehen sich in ihrer Kritik am ursprünglichen Entwurf gleichwohl bestätigt.
CDU-Fraktionschef Thomas Kufen wertet die neuen Pläne als „große, aber vielleicht auch letzte Chance“ für den Messe-Standort Essen. „Ich traue den Umbau-Plänen zu, verloren gegangenes Vertrauen bei zahlreichen Veranstaltern und Ausstellern zurückzugewinnen“, so Kufen.
Nach Ansicht des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rainer Marschan bieten die Umbaupläne der Messe eine solide Zukunftschance im Wettbewerb mit anderen Messeplätzen. Nun komme es darauf an, den weiteren Fahrplan bis zum geplanten ersten Spatenstich Anfang Mai 2016 einzuhalten.
Einen weiteren Aufschub könne die Stadt sich nicht erlauben, warnt auch Hans-Peter Schöneweiß. Der Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion geht davon aus, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Messe mit dem vorgesehenen Umbau gesichert werden kann, bedauert aber nach wie vor, dass die ursprüngliche Planung per Bürgerentscheid über den Haufen geworfen wurde - zu Lasten energetischer und logistischer Verbesserungen. Die FDP stellt deshalb bereits in Frage, ob sich das Defizit der Messe in Höhe von 13,5 Millionen Euro pro Jahr so tatsächlich reduzieren lässt.
Anders die Grünen: Sie sehen ihre Kritik am alten Entwurf bestätigt, der neue mache einen deutlich besseren Eindruck - auch wenn nicht alle Fragen zur Wirtschaftlichkeit und zum Kostenpuffer geklärt seien, so Sprecherin Hiltrud Schmutzler-Jäger.
Die Linke mahnt an, das Tempo zu drosseln: vor einer Entscheidung des Rates seien die Bürger ausreichend zu beteiligen. Die Fehler der Vergangenheit dürfte die Stadt nicht wiederholen.