Essen..

Es ist fast schon zum Ritual geworden - die inzwischen jährliche Preiserhöhung beim ÖPNV. Zum 1. Januar 2015 werden - wie berichtet - die VRR-Tickets um durchschnittlich 3,8 Prozent erhöht. In Essen müssen vor allem die Inhaber von Ticket 1000 und 2000 draufzahlen.

Auch das 7-Tage-Ticket und das Young-Ticket werden teurer. Denn für die Ruhr-Metropole wird im nächsten Jahr eine neue Preisstufe A3 eingeführt.

Teils kräftige Unterschiede

Allein durch diese Einstufung gibt es bei den Zeitkarten Extraaufschläge. Gegenüber der bisherigen Preisstufe A 2 machen das künftig Unterschiede zwischen 40 Cent (7-Tages-Ticket) und 1,10 Euro beim Ticket 2000 aus. Hinzu kommt die allgemeine Preiserhöhung, die zum einen mit Öko-Umlage und erhöhten Personalkosten begründet wird, zum anderen will der VRR-Verwaltungsrat städtische Haushalte entlasten.

Unterm Strich ergeben sich teils kräftige Unterschiede: Wer mit der EVAG fährt, zahlt ab 2015 für das Ticket 2000 monatlich 3,40 Euro mehr (77,60 Euro), für das Ticket 1000 genau 2,55 Euro mehr, also 69,90 Euro. Die Abokarten verteuern sich um 3,29 Euro auf 67,90 Euro beim Ticket 2000 und um 2.51 Euro auf 60,90 Euro beim Ticket 1000.

Aufstieg in die First Class

Die Preiserhöhung wäre nicht so hoch ausgefallen, wenn die EVAG noch in der alten Liga (A2) spielen würde. Doch in Sachen Nahverkehr steigt die Stadt auf in die First Class - auf Augenhöhe mit Düsseldorf (dazu kommen noch Dortmund, Bochum, Wuppertal). Die Aufwertung mag die EVAG in einer Hinsicht freuen, schließlich ist das ein Qualitätsmerkmal. Ein Gutachter hatte hier den Nahverkehr u.a. nach Taktzeiten, Haltestellen-Abständen und mögliche S-Bahn-Nutzung untersucht und Essen in die höhere Gruppierung eingestuft.

VRR-Sprecher Johannes Bachteler hält die Staffelung für nötig. Schließlich sei das Angebot im ländlichen Raum geringer. „Wir können am Niederrhein die Preise nicht so gestalten wie in Düsseldorf und im Ruhrgebiet.“ Mit den Mehreinnahmen soll der Qualitätsstandard zumindest gehalten werden. Der Check folgt in einigen Jahren. Sollte Essen dann unerwartet wieder herabgestuft werden, wird es wenigstens für den Kunden günstiger.