Essen. Die Bäckerei Welp überzeugt mit ihren süßen Kreationen. Die Ackerhelden ernten den Preis für ihre Bio-Idee. Und Red-Dot-Design-Chef Peter Zec ist „Kopf des Jahres“.
Hermann Welp hat sein Erfolgsrezept gefunden. Der Chef der traditionellen Bäckerei Welp aus Bergerhausen setzt seit zehn Jahren auf italienische Köstlichkeiten und hat damit seine Nische gefunden – eine erfolgreiche noch dazu. Mittlerweile tingelt der 62-Jährige nicht mehr nur über die Wochenmärkte in der Region und bietet dort sein süßes Gebäck an. Auch Großhändler, ein Porscheautohaus und seit neustem der Mondpalast von Wanne-Eickel sind seine Abnehmer. Mittlerweile stößt die Produktion an ihre Grenzen, so dass sich Welp langsam nach einer weiteren Backstube umsehen muss. Davon gibt es genügend, schließlich geben immer mehr kleinere Bäcker auf.
Welp dagegen ist für seinen Mut, umzuschwenken, belohnt worden. Und weil Leute wie Welp eben einen „Tacken“ besser sind als andere, gab es für die Bäckerei am Donnerstagabend vom Marketingclub Ruhr den Marketingpreis „Tacken“ in der Kategorie Unternehmen. Mit dem Preis zeichnet der Verein herausragende Marketing- und Kommunikationsleistungen der Region aus.
Red Dot Museum bleibt auf Zollverein
Auszeichnungen vergibt auch Peter Zec jedes Jahr genügend. Der Initiator des weltberühmten Red-Dot-Design-Preises kürt jährlich die besten Produktgestaltungen. Nun stand Zec erstmals auf der anderen Seite und ließ sich auf der Gala im Ruhrturm als „Kopf des Jahres“ ehren. Den Titel erhalten Persönlichkeiten, die sich nach Meinung des Marketingclubs in besonderer Weise für das Ruhrgebiet einsetzen. „Sie haben in Essen eine Marke geschaffen, die Weltruhm erlangt hat“, würdigte Hans Piechatzek, Präsident des Marketingclubs, dessen Leistung.
Zec, gebürtiger Niedersachse, engagiert sich seit vielen Jahren in Essen. Er fühle sich als Ruhrgebietler, betont er gern. Erst kürzlich hatte er dennoch mit Abwanderung gedroht. Nun aber ist klar: Der 59-Jährige wird dem Revier weiter treu bleiben. Denn der Mietvertrag für sein Red Dot Museum auf Zollverein sei von der Stiftung verlängert worden. „Ich musste kämpfen“, betonte Zec. Doch nun könnten alle dankbar sein, dass das Museum in Essen bleibt.
Danke sagten am Donnerstagsabend auch die Ackerhelden, die für ihre Idee – kleine Ackerflächen zu vermieten – den „Tacken“ für das beste Start-up-Unternehmen erhielten. Von Essen aus betreiben die beiden Gründer Tobias Paulert und Birger Brock seit 2013 ihr kleines Unternehmen. Mittlerweile vermieten sie an 13 Standorten Parzellen und wollen damit Städtern den Anbau von Obst und Gemüse schmackhaft machen. Und nicht nur das: seit kurzem verkaufen sie auch Biosamen und ihr Buch: „Biogärtnern für Anfänger“.