Geht es in deutschen Schulbüchern um die Zeit des Nationalsozialismus, so sind meist die markanten Ereignisse und großen Zusammenhänge dargestellt: Machtübernahme, Angriffskrieg, die Judenverfolgung und -vernichtung werden beleuchtet. Dagegen bleibt im Geschichtsunterricht oft unberücksichtigt, was sich von 1933 bis 1945 in der eigenen Stadt ereignete , wie sich die Ereignisse und Gesetze etwa auf das Alltagsleben in Essen auswirkten – und was man daraus lernen kann. Mit solchen Fragen befasst sich die Lehrerfortbildung „Nationalsozialismus vor Ort“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Montag, 4. Februar. Sie will zeigen, wie sich die NS-Zeit in Essen und Umgebung veranschaulichen lässt.
„Für heutige Schüler ist dieses schwierige Kapitel deutscher Geschichte oft so weit weg, dass ihnen der Bezug fehlt“, sagt Prof. Markus Bernhardt vom Historischen Institut. „Indem man ihnen zeigt, was in ihrer Stadt passierte, bekommen sie einen Zugang zu der Zeit. Denn der lokale Bezug berührt die Schüler.“ Die Fortbildung vermittelt Lehrern, wie ein solcher Zugang im Unterricht geschaffen werden kann: Zum Beispiel mit Angeboten des Hauses der Essener Geschichte und der Alten Synagoge Essen, die die Fortbildung mit Dokumenten wie Briefen und Tagebüchern mitgestalten.
Das Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR) bittet Lehrer um Anmeldung per Mail bis 18. Januar: simone.frank@uni-due.de
Weitere Infos: http://www.uni-due.de/inkur; 0203/379-2497,