Schnell muss Geld her, aber die Bank bewilligt keinen Kredit? In solch einem Fall könnte vielleicht der Weg ins Pfandhaus helfen. Aber ist diese Geschäftspraktik nicht ziemlich dubios? Schließlich liegen die Gedanken an zwielichtige Gestalten und kuriose Geschäfte in irgendwelchen Schmuddelecken nahe.
Von diesem doch sehr anrüchigen Image möchte sich Achim Illner allerdings distanzieren. Der Inhaber des neu eröffneten „Pfandhaus Essen“ im Haus der Technik hat sich, so behauptet er, Seriosität und Vertrauen auf die Fahne geschrieben, denn schließlich handele es sich bei dem Pfandgeschäft um eine konservative Darlehensform, bei der es nicht möglich sei, Schulden zu machen. „Eigentlich eignet sich dieses Prinzip für alle, die mit Banken auf Kriegsfuß stehen“, so Illner mit einem Augenzwinkern.
Mit dem Handel von Gold, Juwelen, Schmuck und anderen Wertsachen begibt sich der Doktor der Wirtschaftswissenschaften persönlich auf ein neues Terrain, aber er holte sich mit Gutachter Kahlid Malik einen Experten zum Bewerten der Pfandgegenstände mit ins Boot. Das Rad hat der ehemalige Unternehmensberater mit dem Pfandhaus sicherlich nicht neu erfunden, wohl aber, dass es parallel zu seinem Geschäft an der Hollestraße noch ein Online-Pfandhaus gibt. „I-Pfand.de ist das erste Online-Pfandhaus Deutschlands“, erzählt der 42-Jährige ein wenig stolz. Sinn und Zweck des virtuellen Pfandhauses begründet Illner so: „Bislang findet man Pfandhäuser eigentlich nur in Großstädten. Mit dem Online-Pfandhaus können wir auch Menschen aus ländlichen Regionen erreichen.“
Und wie funktioniert das Prinzip eines Online-Pfandhauses? Der Kunde schickt zunächst Informationen und Fotos der Ware per Mail, dann werden die Wertgegenstände geschätzt. Ist man sich über den Preis einig, holt ein Mitarbeiter des Pfandhauses die Ware ab. So einfach scheint der virtuelle Handel laut Illner zu sein.
Übrigens machte Illner – ein gebürtiger Essener - auch schon im Jahre 2001 von sich reden, als der leidenschaftliche Schachspieler und internationale Meister im Schach mit einer Gedächtniswette bei „Wetten dass“ teilnahm und prompt Wettkönig wurde. Dafür gab es zur Belohnung unter anderem ein Küsschen von seiner Wettpartnerin Victoria Beckham. Dass sie ihn zukünftig mal in seinem Pfandhaus besuchen wird, ist aber wohl eher unwahrscheinlich.