Essen-Bredeney.. Das Gebäude der Goetheschule ist vor 100 Jahren gebaut worden. Erstmalig öffnet die Bildungseinrichtung jetzt ihre Türen am „Tag des offenen Denkmals“. Zu entdecken gibt es spannende Anekdoten – und manch selten erzählte Geschichte.
Das Gebäude der Goetheschule an der Ruschenstraße ist 100 Jahre alt geworden. Am 8. April 1913 fand dort erstmalig Unterricht statt. Der Bau ist eines der letzten in Essen erhalten Beispiele für die vor dem Ersten Weltkrieg weit verbreitete Reformarchitektur, die symbolisch den Weg in die Moderne ankündigte. Im Jubiläumsjahr öffnet die Schule zum ersten Mal am „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September, ihre Türen für eine breite Öffentlichkeit.
Anders als beim jährlichen „Tag der offenen Tür“, der an der Goetheschule wieder am 30. November stattfinden wird, steht beim „Tag des offenen Denkmals“ nicht das pädagogische Angebot der Bildungseinrichtung im Vordergrund. Es geht um das Gebäude selbst: die Geschichten aus Stein.
Skurril, putzig und historisch
Historisch: Der hohe Schulturm, der Ende der 1990er-Jahre aufwändig restauriert wurde und heute künstlerisch begabten Schülern als Atelier dient, war im Zweiten Weltkrieg Standort der Flakabwehr. Viele dieser Geschichten rund um Architektur und Kunst des Gebäudes kennt der Essener Architekturexperte Robert Welzel. Beim Tag des offenen Denkmals wird er sie bei einer Führung erzählen.
Schlüsselübergabe am Freitag
„Das Gebäude birgt eine Reihe von Geheimnissen, viele Geschichten sind in Vergessenheit geraten“, sagt Michael Bonmann, der als Vorsitzender des Vereins „Bredeney Aktiv“ an der Planung des Denkmal-Tags beteiligt ist. Am Freitag findet an der Goetheschule eine „Schlüsselübergabe“ statt – Noch-Schulleiterin Vera Bittner übergibt sie nach mehr als 20 Jahren an ihre Nachfolgerin Nicola Haas. Sie wirbt für den „Tag des offenen Denkmals“ mit den Worten: „Ein bunter Tag, an dem es sich lohnt, zur Schule zu kommen.“
Besucher, die das Gebäude noch nicht kennen, können dann mit eigenen Augen prüfen, ob noch immer stimmt, was die Presse vor 100 Jahren beim Baubeginn geschrieben hat: „Wir sind sicher, daß ein Werk entsteht, das nicht allein der aufblühenden Gemeinde Bredeney zur Ehre gereicht, sondern auch eine Sehenswürdigkeit im künstlerischen Sinne wird.“
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