Essen-Holsterhausen.. Während das ehemalige Berufskolleg Holsterhausen verrottet, streitet der Stadtteil weiter über die künftige Nutzung. Für August hat die Bezirksvertretung eine Bürgerversammlung angekündigt. In der Zwischenzeit führen die Allbau AG und die Uni-Klinik bereits Gespräche über Nutzungsmöglichkeiten.
Das Pflaster wuchert mehr und mehr zu, die Wände verunzieren großflächige Graffitischmierereien. Während das ehemalige Berufskolleg in Holsterhausen mehr und mehr zum Schandfleck des Stadtteils verkommt, streiten sich Politiker und Bürger weiter über die künftige Nutzung. Nach den Sommerferien, so das Versprechen der Bezirksvertretung, sollen bei einer Bürgerversammlung alle an einen Tisch gebracht werden.
Die Grünen etwa können mit den vorgelegten Plänen des Architektenbüros Koschany und Zimmer, die bis Ende Juni öffentlich ausgelegt wurden, nicht leben. „Das fünfstöckige Gebäude wäre ein richtiger Klotz. Außerdem fordern wir mindestens 50 Prozent Grünfläche. Holsterhausen ist der einzige Stadtteil ohne Parkanlage“, sagt Doris Eisenmenger von den Grünen. Entsprechende Einwände kamen in den vergangenen Wochen auch von Bürgern, bestätigt Planungsdezernent Hans-Jürgen Best: „Viele, die Einsicht in die Planungen genommen haben, fordern eine Verringerung der geplanten Einkaufs- und dafür mehr Grünfläche.“ Dabei hätte die Verwaltung das Grundstück lieber gestern als morgen verkauft. „Wir warten jetzt schon fünf Jahre darauf, dass die Politik entscheidet“, beklagt Best. Mindestens ein halbes Jahr, schätzt er, könne es noch dauern, bis alle politischen Prozesse den Weg geebnet hätten. Vorher sei an einen Verkauf gar nicht zu denken.
Allbau und Uni-Klinik führen bereits Gespräche
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Die CDU hingegen ist zufrieden mit den Plänen: „Die Allbau-Pläne entsprechen in ihrer architektonischen Gestaltung weitestgehend unseren Vorstellungen. Hierdurch wird das Holsterhauser Stadtbild eine Aufwertung erfahren“, sagt Uwe Kutzner, planungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion. Auch die Gemarkenstraße würde dadurch ihre Attraktivität steigern, prognostiziert Kutzner.
Trotz aller Dikussionen gibt sich Allbau-Vorstand Dirk Miklikowski optimistisch: „Die Verfahren bei der Stadt müssen jetzt in Gang gesetzt werden. Wir trauen uns zu, den Stadtteil zu entwickeln.“