Ess-Störungen sind psychosomatische Erkrankungen mit Suchtcharakter. Man unterscheidet folgende Formen: Magersüchtige sind extrem dünn und halten sich dennoch für zu dick. Sie essen kaum, nutzen Abführmittel und/oder treiben exzessiv Sport. Magersucht (Anorexie) endet nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in 10 bis 15 Prozent der Fälle tödlich.
Die Bulimie ist durch wiederholte Ess-Anfälle gekennzeichnet. Um die überhöhte Kalorienzufuhr auszugleichen, erbrechen sich viele Bulimiker; andere fasten, nehmen Medikamente oder verausgaben sich beim Sport. Auch bei der Ess-Sucht (Binge Eating Disorder) erleiden die Betroffenen regelmäßige Ess-Attacken. Weil sie aber keine radikalen Gegenmaßnahmen ergreifen, nehmen sie im Lauf der Erkrankung zu. Neben den gesundheitsschädlichen Folgen aller Störungen gehen vor allem Binge Eating und Bulimie mit Selbstekel, Scham und Depressionen einher.
Laut Deutschem Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen haben gut 10 Prozent der Frauen zwischen 15 und 35 Jahren eine Ess-Störung: 0,5 – 1% leiden unter Magersucht, 3 - 4% unter Bulimie und 6% unter Esssucht. Vermutlich sind also 30 000 Essenerinnen dieser Altersgruppe essgestört. Für sie gibt es zu wenig Hilfsangebote, die Wartezeiten für einen Therapieplatz sind lang. Die Frauenberatung Essen bietet Betroffenen und Angehörigen seit 25 Jahren sensible, anonyme Hilfe. In Gruppen können Mädchen und Frauen ihre Isolation überwinden und ihre Lebenssituation verbessern.
Gerade geht eine Spenden-Aktion für diese Arbeit zu Ende: Bis 25. Mai verdoppelt die Bethe-Stiftung jede Spende von 5 bis 2000 Euro, die mit dem Stichwort „Spendenverdopplung Bethe-Stiftung“ auf dem Konto des Fördervereins „Frauen helfen Frauen e.V.” bei der Bank für Sozialwirtschaft eingeht: Kto-Nr. 82 81 901, BLZ 370 205 00.