Essen. Ein Wahrzeichen der Stadt Essen prangt 2019 auf allen 89 S-Bahnen, die für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr unterwegs sind. Der Doppelbock als Logo?
89 S-Bahnen, 89 mal Werbung für Essen von früh bis spät, von Haltern bis Wuppertal,von Dortmund bis Oberhausen. Ab 2019 fahren alle S-Bahnen des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) im neuen Design. Dann prangen die Wahrzeichen der kommunalen VRR-Gebietskörperschaften auf den Wänden der Züge, darunter das von Essen. Das Rathaus begrüßt die Initiative des VRR. Die Suche nach einem geeigneten Wahrzeichen für die Ruhr-Metropole dauert noch an. Viel Zeit bleibt der Stadt nicht. Bis zum 1.Juli muss sie sich positionieren. Der VRR selbst plädiert für den Doppelbock-Förderturm der Zeche Zollverein.
Die Idee für die Wahrzeichen-Kampagne kam von einer vom VRR beauftragten Agentur, die damit die Verbundenheit der einzelnen Städte zur Region bildlich darstellen will. „Das wird ein Blickfang auf unsere Fahrzeuge“, ist sich VRR-Sprecher Dino Niemann sicher. Anlass dafür ist der große Fahrplanwechsel 2019 mit neuen Strecken, mit 40 neuen Zügen und neuen Betreibern (die Ausschreibungen laufen noch).
Rathaus-Sprecherin Silke Lenz ist davon begeistert, dass ein Essener Logo auf alle S-Bahnen aufgedruckt wird. „Das finden wir super. Damit fahren die S-Bahnen quer durch das ganze Ruhrgebiet.“ Für Essen sei das auch ein Stück Identifikation mit dem Nahverkehr und der Region. Der VRR ließ als mögliches Logo ein frei erstelltes Piktogramm mit dem Doppelbock-Fördergerüst der Zeche Zollverein erstellen. Das OB-Büro fragte die städtischen Töchter EMG, Evag, EVV und EWG, was sie davon halten. Eine Antwort kam schon von der EVV: Daumen hoch für die Zeche.
Evag benannte Straßenbahnen nach Stadtteilen
Sollte man sich im Rathaus auf das Zollverein-Motiv einigen, spielt noch ein Dritter im Bunde mit und hat das letzte Wort: die Stiftung Zeche Zollverein. Denn das Motiv ist eine eingetragene und damit geschützte Marke. „Das haben wir im Blick“, versichert Rathaus-Sprecherin Silke Lenz. Fällt die Wahl auf das Doppelbock-Piktogramm „werden wir das mit der Stiftung klären.“ Denn die muss entscheiden, ob sie das genehmigt – oder nicht.
Übrigens: Schwer mit der Wahl des Wahrzeichens tut sich Düsseldorf. Der VRR schlägt den Rheinturm für ein Piktogramm vor. Politiker wollen erst die Bürger mitreden lassen: per Online-Umfrage.
Gute Erfahrungen mit einer ähnlichen Imageaktion machte die Verkehrsgesellschaft Evag. Sie benannte jede der 27 neuen Niederflur-Straßenbahnen nach einem Stadtteil in Essen. Sprecher Olaf Frei. „So identifizieren sich die Bürger mehr mit unseren Bahnen.“