Essen.. Grippe und Erkältungen sorgen auch in Essen für teils hohe Krankenstände, besonders an Kitas und Schulen. Noch können die meisten Personalausfälle ausgeglichen werden. Gelassen äußern sich sogar die Stadt und die Evag.
Die Gesamtlage ist nicht dramatisch, doch für punktuelle Dramen hat die Grippe- und Erkältungswelle in Essen gesorgt. „Bei uns hat die Grippe ganz schön zugeschlagen“, sagt der Leiter der Gesamtschule Bockmühle, Klaus Prepens. Von 135 Lehrern und Sozialpädagogen waren in der Spitze 22 erkrankt. „Das kann man mit Mehrarbeit der gesunden Kollegen nicht ausgleichen, da fällt auch Unterricht aus.“ Nach kurzer Beruhigung steige der Krankenstand gerade wieder, auch bei den Schülern. „Schulen sind gute Umschlagplätze für Viren.“
Das kann der stellvertretende Leiter der Gesamtschule Holsterhausen, Frank Wittke, nur bestätigen: „In einer Klasse sitzen ja bis zu 30 Viren-Mutterschiffe.“ Theoretisch: Zuletzt habe es auch Klassen gegeben, die durch Erkältungsfälle um ein Drittel verringert waren. Und im 90-köpfigen Kollegium wurden vergangene Woche mehr als ein Dutzend Krankmeldungen gezählt. „Da mussten die anderen Kollegen dann mehr Stunden geben.“ Nun hofft Wittke, dass an seiner Schule das Schlimmste überstanden ist: „Wir sind geheilt.“
„Der gefühlte Krankenstand ist hoch“
Das kann man vom Verein für Kinder- und Jugendarbeit (VKJ), der in Essen 15 Kitas betreibt, noch nicht sagen. „Die Zahlen für Februar liegen noch nicht vor, doch der gefühlte Krankenstand ist hoch“, sagt VKJ-Pressesprecher Andreas Breyer. Im Januar habe es unter den 192 Mitarbeitern einen Krankenstand von 5,3 Prozent gegeben – im Januar 2012 lag er bei 3,8 Prozent. Aber: Im Februar 2012 schnellte er auf 7,5%, im März lag er bei 7,1%. Es könnte also auch in diesem Jahr noch einmal heftig werden: „Zumal wir viele Frauen beschäftigen, die auch mal wegen der kranken Kinder zu Hause bleiben“, so Breyer. Bislang aber habe man Personalengpässe auffangen können.
Als spürbar, aber zu händeln, bezeichnet Dorothee Renzel-Walter vom Elisabeth-Krankenhaus die Lage: „Unser Stammpersonal hat eine hohe Grundimmunisierung.“ Sprich: So schnell fangen sich Ärzte, Schwestern und Pfleger nichts ein; und so seien alle Stationen ausreichend besetzt. Just die Chirurgen treffe die Grippe: „Derzeit werden geplante Operationen abgesagt, weil Patienten vergrippt sind.“
Betrieb bei Evag und Stadt sichergestellt
Im Uniklinikum liegen derzeit einige Patienten, die nicht bloß einen grippalen Infekt haben, sondern wirklich an der Grippe erkrankt sind oder gar die sogenannte Schweinegrippe haben. Ihre Zahl sei jedoch nicht sehr hoch, die Ausfälle beim Personal überschaubar, heißt es dort.
Gelassen äußern sich Stadt und Evag: Der Betrieb sei trotz Grippe, Husten, Schnupfen, Heiserkeit sichergestellt. Nur die Entsorgungsbetriebe geben keine Auskunft: Ihre Pressesprecherin ist krank.