Essen-Karnap. Den Bewohnern des Altenzentrums am Emscherpark in Essen-Karnap wird immer wieder etwas Besonderes geboten. Am Montag waren Esel, Zwergpferd, Kaninchen und Frettchen zu Besuch - denn Gabi Weyerhorst reiste mit ihrer mobilen Tierfarm aus Werden an. Und alle hatten ziemlich viel Spaß dabei.

Jonathan ist im besten Alter und „so anhänglich, der würde am liebsten gleich mit ins Bett kommen. Er kuschelt so gerne“, so Gabi Weyerhorst. So ein kleiner Kuschler weckt schon Interesse im Karnaper Altenzentrum am Emscherpark, wo 85 Prozent der Bewohner weiblich sind. Das Problem bei Jonathan: Er ist ein ausgewachsener Esel und für den Hausgebrauch nicht so ganz geeignet.

Willkommen war er am Montag im Karnaper Altenzentrum trotzdem. Dort gibt es neben Bingo, Singen und Kegeln auch immer wieder ungewöhnliche Veranstaltungen, um den Alltag aufzulockern. Und so standen am Montag unter anderem ein Esel und ein Pferd auf dem Flur. „Neben unserem Standardprogramm sind wir immer auf der Suche nach Abwechslung. Da kam die Idee, Gabis mobile Tierfarm einzuladen“, erklärte Silke Haefs vom sozialen Dienst der Hauses.

Ein kleines Rudel großer Kaninchen

Gabi Weyerhorst reiste aus Werden mit ihrem bunten Haustier-Zoo an. Aus dem kamen erst mal die kleinen Mitglieder zum Einsatz: Die wuseligen Frettchen Bonny und Rocky turnten auf den Fliesen des Foyers im Altenzentrum am Emscherpark herum. Und die Senioren, die im großen Stuhlkreis samt ergänzenden Rollatoren Platz genommen hatten, reckten neugierig die Hälse. Nachdem die Frettchen wieder im Käfig verschwunden waren, wurde es flauschig.

Ein kleines Rudel großer Kaninchen verteilte sich in der Runde. „Ganz süß, aber mir waren Kaninchen in der Pfanne immer lieber“, sagte Walter Schulz und lächelte. Der 82-Jährige kommt aus Altenessen und hatte früher Hühner und Kaninchen im Garten. „War immer lecker“, erinnerte er sich.

Esel Jonathan ging auf Kuschelkurs

Die Kaninchen von Gabi Weyerhorst kamen nicht in den Topf, sondern auf den Schoß. Und das, obwohl sie in diesen Tagen ziemlich viel Fell verlieren. „Schöne Tiere. Aber du siehst jedes Haar auf meiner schwarzen Hose. Ich reiche mal lieber weiter“, sagte eine der älteren Damen und schaute neugierig, wer da als nächstes durch die Tür hereinkam.

Es warten die größten Bewohner von Gaby Weyerhorsts Haustier-Zoo: Das Zwergpferd Moritz und der etwas größer gewachsene Esel Jonathan. Das Duo schlenderte im Gleichschritt durch das Foyer des Seniorenheims und hatte dabei immer den Möhren-Eimer von Gabi Weyerhorst im Auge.

„Nicht erschrecken", sagte Weyerhorst zu den sitzenden Heimbewohnern, die den Vierbeinern auf Augenhöhe begegneten. „Den Moritz und den Jonathan kann nichts aus der Ruhe bringen. In Frohnhausen gehen wir mit den sogar einzelne Etagen eines Seniorenheims ab.“ Auch in Karnap präsentierten sich beide pflegeleicht und vor allem Esel Jonathan ging auf Kuschelkurs, wenn er mit einer leckeren Möhre gelockt wurde.