Essen..

Auf den Zuschauerplätzen im Saal Grenoble, wo der Sport- und Bäderausschuss des Stadtrates seine Sitzungen abhält, verlieren sich sonst einige wenige Funktionäre, wenn überhaupt. Gestern brachten weibliche Fans des FC Kray Farbe in den Sitzungssaal, denn blaue Perücken gehören nicht zur bevorzugten Frisurenmode im Rathaus.

Ihr Kommen hat sich gelohnt, denn der Sensations-Aufsteiger wird auch in der bevorstehenden Regionalliga-Saison in der „Kray-Arena“ auflaufen können. Die Spielstätte an der Buderusstraße wird bis Anfang August für 150.000 Euro so hergerichtet, dass sie den Mindestanforderungen genügt, die der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband und die Polizei für die vierthöchste Spielklasse verlangt.

Der Beschluss fiel einstimmig. Wer mag einem Verein, der als Underdog den Sprung in die höchste Spielklasse dieser Stadt geschafft hat, schon Steine in den Weg legen? Auch der Westdeutsche Fußballverband verlangt für die neue Saison das Allernötigste. So soll die „Kray-Arena“ mit den 150.000 Euro so umgebaut werden, dass Heim- und Gästefans voneinander getrennt werden können. Vorgesehen sind unter anderem zwei neue Tore (8000 €) zur Arena, Kassen (6500 €), vier Reihen Stehplatzstufen (40.000 €), neue Toiletten (20.000 €) und ein Zuschuss für den Bau einer Tribüne (7500 €), die der Verein errichten will.

FC Kray will nicht auf sein Heimrecht verzichten

Der FC Kray hatte im Vorfeld deutlich gemacht, dass er aus sportlichen Gründen nicht auf sein Heimrecht verzichten will. So genannte Brisanzspiele wird der Club trotz des Umbaus an der Buderusstraße aber nicht austragen können. Aller Voraussicht nach, werden die Krayer ins Stadion am Uhlenkrug ausweichen müssen. Das Heimspiel des FC Kray gegen Rot-Weiss Essen soll in jedem Fall im neuen Stadion an der Hafenstraße angepfiffen werden.

Siegfried Brandenburg, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, legte Wert auf die Feststellung, dass allein die Polizei darüber entscheidet, welches Spiel sie als Brisanzspiel einstuft und welches nicht. Der FC Kray war von vier bis fünf Partien ausgegangen, die Polizei rechnet mit sieben bis zu acht Spielen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf.

Finanzierung ist gesichert

Noch weiß niemand so recht, was auf den FC Kray in der neuen Saison erwartet. Der Aufstieg kam jedenfalls für alle Beteiligten überraschend, Geld für den Ausbau der Sportanlage war im Haushalt der Sport- und Bäderbetriebe gar nicht vorgesehen. Da trifft es sich gut, dass eine Ausschreibung für die Sportanlage Pelmannstraße günstiger kam als erwartet und dass die Verwaltung für das Schwimmzentrum einen Landeszuschuss verbuchen konnte. Die Finanzierung sei jedenfalls gesichert.

Was auf die Stadt an weiteren Ausgaben zukommen sollte, der FC Kray die Klasse halten, steht auf einem anderen Blatt. Soweit wollte gestern im Ausschuss niemand denken. Obwohl: Für Sensationen ist der Club ja gut.