Seit Beginn dieser Woche wird das ehemalige Jugendzentrum an der Papestraße in Holsterhausen abgerissen. Das war vom Rat der Stadt schon 2009 beschlossen worden, im Mai 2011 schloss das traditionsreiche Jugendzentrum für immer.

Ehemalige und Fans haben sich bereits vor vier Jahren im Internet organisiert: Im sozialen Netzwerk „Facebook“ gibt es die Gruppe „JZE Treffen 2013 – jetzt erst recht“.

Dort wird derzeit lebhaft darüber diskutiert, ob man den Abriss kritisch begleiten sollte – zum Beispiel mit einer öffentlichen Kranzniederlegung. Die Terminfindung sei derzeit in Arbeit, heißt es.

Die Erinnerungen an das JZE leben weiter, nicht nur wegen prominenter Veranstaltungen wie den „Song-Tagen ‘68“, wo sogar Frank Zappa zu Gast war. Nein, auch der Alltag vieler Familien in Holsterhausen ist vom JZE ein kleines Stück mitbestimmt worden. Leser Andreas Kahle zum Beispiel, der zur Facebook-Gruppe gehört, erinnert sich daran, dass man im JZE als Kind bestens betreut wurde, und später, als Jugendlicher, habe man sich selbst einbringen können – zum Beispiel durch Mitarbeit in der Teestube, die Foto-AG, und dass junge Bands eigene Proberäume hatten, war damals eine Selbstverständlichkeit. „Im JZE habe ich meine gesamte Kindheit und Jugend verbracht, meine erste Freundin kennengelernt, tolle Jugendfreizeiten mitgemacht und vieles mehr“, schreibt Kahle. „Heutzutage gibt es sowas leider nicht mehr, Essen ist nun mal ein Wirtschaftsstandort, da bleibt kein Geld für Kinder und Jugendliche“, kritisiert Kahle nicht ohne Bitterkeit. Papestraßen-Fans treffen sich übrigens auch einmal jährlich in einer Frohnhauser Kneipe.