Essen.. Während der „Essen Motor Show“ droht der Verkehrsinfarkt. Wie Stadt, Land, Messe und Evag verhindern wollen, dass es dazu kommt.
Autofahrer sind in diesen Tagen angesichts der vielen Baustellen im Stadgebiet leidgeprüft. Für die „Essen Motor Show“, mit 360 000 Besuchern die zahlenmäßig stärkste Messe im Veranstaltungskalender, lässt dies nichts Gutes erwarten. Die Messe hat sich deshalb bereits im Vorfeld mit der Stadt, mit dem Landesbetrieb Straßen NRW und mit der Evag darauf verständigt, wie sich der Besucherandrang bewältigen lässt, ohne dass der Verkehr rund um das Messe-Gelände an der Norbertstraße völlig zusammenbricht. „Wir versuchen an allen Stellschrauben zu drehen“, sagt Daniela Mühlen, Sprecherin der Messe Essen. Eine Stellschraube: die Schranken zu den Parkplätzen. Sie bleiben zur Motor-Show oben.
Schon bei der Spielemesse hatte sich gezeigt, dass das im Sommer installierte Parkbewirtschaftungssystem dem Besucherandrang nur mit Mühe standhält. Die Messe stellte das in Abrede, führte die Staus rund um die Norbertstraße auf das erhöhte Verkehrsaufkommen und ein Besucherplus von 16 Prozent zurück, zeigte sich aber lernfähig: Ab dem zweiten Tag blieben die Schranken geöffnet. Auch während der Motorshow sollen Besucher bei an den Zufahrten zu den Parkplätzen nicht aufgehalten werden. Auch Parktickets werden nicht von Parkwächtern verkauft, Messe-Gäste sollen ihr Ticket am Automaten ziehen.
Damit Besucher, die mit dem Auto über die A 52 anreisen, gar nicht erst bis zur Norbertstraße fahren, prüft Straßen NRW, ob entlang der Autobahn zwischen dem Kreuz Breitscheid bis zur Anschlussstelle Essen-Kettwig LED-Hinweisschilder aufgestellt werden können. Messebesucher sollen so frühzeitig auf den Parkplatz P 10 an der Lilienthalstraße unweit des Flughafens Essen/Mülheim gelotst werden. Während der Spielmesse waren dort an den ersten beiden Veranstaltungstagen jeweils 4000 Stellplätze frei geblieben. Die Parkgebühren will die Messe dort senken, die Frequenz der Shuttle-Busse erhöhen. Weitere 1500 Stellplätze sollen Besucher zudem an der Karstadt-Hauptverwaltung an der Theodor-Althoff-Straße nutzen können. Auch von dort werden Shuttle-Busse das Messegelände ansteuern.
Auch das Amt für Straßen und Verkehr ist mit im Boot. Die Grünphasen der Ampeln sollen an den Zufahrten zu den Parkplätzen verlängert werden. Die Messe erhält „soviel Grünzeit wie möglich“, sagt Behördenleiter Dieter Schmitz.
Auch wenn gerade zur Motor-Show viele Besucher mit dem eigenen Pkw anreisen dürften, ist der öffentliche Nahverkehr nicht zu vernachlässigen. Die Evag hat deshalb zugesagt, den 7,5-Minuten-Takt auf der Linie U 11 während der Messe zu verlängern. Auf Nachfrage hieß es, die Bahnen fahren dann an Wochenenden zwischen 8 und 20 Uhr nach dem Messe-Fahrplan, also eine Stunde früher und eine Stunde länger als bisher üblich. Wie die Evag betont, handelt es sich um ein „langfristiges Konzept“. Wie berichtet, fehlen der Evag aktuell Straßenbahnfahrer. Das Unternehmen hofft, bis um Beginn der Messe am 26. November zusätzliche Fahrer einstellen zu können.