Mit fast zwei Millionen Euro hat der Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) im vergangenen Jahr in Essen die Integration von schwerbehinderten Menschen in den ersten Arbeitsmarkt gefördert. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht des LVR-Integrationsamtes hervor. In Essen haben das LVR-Integrationsamt und die örtliche Fürsorgestelle demnach in 552 Fällen behinderte Menschen im Beruf und ihre Arbeitgeber finanziell gefördert und damit Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap geschaffen oder gesichert.

Landesweit investierte der LVR im Jahr 2011 für solche Maßnahmen 33,2 Millionen Euro und half so dabei, für rund 1080 schwerbehinderte Frauen und Männer neue Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu schaffen. „Dies ist gegenüber dem Vorjahr zwar ein merkliches Plus - aber der Wirtschaftsaufschwung kommt bei Menschen mit Behinderung nicht im gleichen Maße an. Sie sind mehr als doppelt so häufig von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen und Arbeitgeber halten sich mit Neueinstellungen sehr zurück“, erläuterte LVR-Sozialdezernentin Martina Hoffmann-Badache.

Der LVR bemühe sich intensiv, Menschen mit Behinderung frühzeitig und langfristig ins Arbeitsleben zu integrieren: „Wir fördern intensiv den Übergang von Jugendlichen mit Behinderung sowie den Wechsel von Werkstatt-Beschäftigten in den allgemeinen Arbeitsmarkt“, sagt Hoffmann-Badache.

Die vom LVR hier aufgewendeten Mittel sind keine Steuergelder, sondern stammen aus der Ausgleichsabgabe. Die müssen Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern entrichten, die weniger als fünf Prozent Schwerbehinderte beschäftigen. In Essen lag die Beschäftigungsquote 2010 bei 4,6 Prozent (private Arbeitgeber: 4,4%, öffentliche Arbeitgeber: 5,9%) und somit unter dem gesetzlich vorgegebenen Wert von fünf Prozent. Die Stadt Essen beschäftigt als kommunaler Arbeitgeber dagegen knapp sieben Prozent schwerbehinderte Männer und Frauen – und liegt damit klar über dem gesetzlichen Mindestwert.