Essen. In Essen wurde der erste Fall des Coronavirus bestätigt. Die Frau befindet sich laut der Stadt Essen seit Samstag in häuslicher Quarantäne.

In Essen gibt es seit Sonntag Abend einen ersten bestätigten Fall des Coronavirus. Eine Frau aus Essen-Kettwig hatte an der mittlerweile berühmt-berüchtigten Karnevalsveranstaltung im Kreis Heinsberg teilgenommen, bei der eine ganze Reihe von Menschen mit dem Virus in Berührung kamen.

Die Frau hatte sich nach Angaben der Stadtverwaltung am Samstag Mittag am Bürgertelefon der Stadt Essen gemeldet und wurde aufgrund der angegebenen gesundheitlichen Symptome sowie der Angabe des Kontaktes zu einer erkrankten Person auf das Virus getestet. Seit gestern Abend steht nun fest, dass das Testergebnis positiv ist.

Die mit dem Coronavirus infizierte Frau zeigt milde Symptome und befindet sich in häuslicher Quarantäne

Die Frau zeige milde gesundheitliche Symptome und sei vorsorglich bereits seit Samstag in häuslicher Quarantäne, so Stadtsprecherin Silke Lenz. Die Quarantäne bleibe weiterhin bestehen. Das Gesundheitsamt der Stadt Essen sowie die Feuerwehr waren am Sonntagabend vor Ort und betreuen die Kettwigerin.

Darüber hinaus werde nun der Personenkreis identifiziert, der unmittelbaren Kontakt zu ihr hatte. Auch bei diesen Menschen muss nun ein Abstrich entnommen werden und überprüft werden, ob häusliche Quarantäne nötig ist.

Die Zahl der Coronavirus-Verdachtsfälle ist darüber hinaus in Essen auf mindestens 35 gestiegen, 15 weitere Menschen haben Erkrankungssymptome, die zu dem Virus passen, allerdings auch andere Ursachen haben können. Die Proben würden nun untersucht.

Bürgertelefon der Stadt registrierte am Sonntag rund 110 Anrufe

Auch gestern hatte das Bürgertelefon vor allem gegen Abend gut zu tun, berichtet Gesundheitsdezernent Peter Renzel. Es habe 110 Anrufe von Bürgern gegeben, die befürchteten, sich aufgrund von absolvierten Reisen oder aufgrund von körperlichen Krankheits-Symptomen womöglich angesteckt zu haben. Nicht immer könne sofort ein Team losgeschickt werden, um einen Abstrich zu machen, gab Renzel zu bedenken.

„Der Ablauf folgt hier einem Schema, die Anrufe und Verdachtsfälle werden nach und nach abgearbeitet“, so der Gesundheitsdezernent. Es könne durchaus sein, dass es bis zum nächsten Tag oder noch länger dauert, bis eine Probe entnommen werden kann. Die Bürger seien gebeten, etwas Geduld aufzubringen und nicht verschiedene Stellen nacheinander anzurufen. „Das Bürgertelefon ist das Nadelöhr, und das funktioniert sehr gut“, erklärte Renzel.

Am Bürgertelefon sind Mitarbeiter der Verwaltung ab sofort unter der Telefonnummer 123 8888 zu erreichen und zwar von 8 bis 18 Uhr, also auch an den Wochenenden. Bürger, die von einer Reise aus Risikogebietenwie den norditalienischen Regionen Venetien und Lombardei sowie aus China, Südkorea und dem Iran zurückkehren, sind aufgefordert sich sofort bei der Stadt zu melden.