Essen. Mit dem neuen Biomasse-Heizwerk entsteht ein 3,3 Kilometer langes Nahwärmenetz.
Die Kranichwiese in der Gruga sieht derzeit aus, als sei dort ein riesiger Maulwurf unterwegs. So formuliert es Grün-und-Gruga-Sprecher Eckhard Spengler, liefert aber auch gleich die Erklärung für die Erdbewegungen: „Dort werden Wärmeleitungen für das neue Heizwerk verlegt, das in Zukunft alle Gebäude und Anlagen im Park versorgen soll.“
Unter Federführung der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (EVV) entsteht auf dem Gruga-Gelände an der Lührmannstraße ein Biomasse-Heizwerk; ergänzt durch ein 3,3 Kilometer langes Nahwärmenetz durch den Park. Die Leitungen führen zum Blumenhof mit der „Kur vor Ort“, zur Orangerie, den Pflanzenschauhäusern, zum Verwaltungsgebäude und zum Grugabad.
Ein Riesenmaulwurf war unterwegs
Und während die Pflanzenhäuser im Winter beheizt werden, beschränkt sich die Beheizung des Freibades naturgemäß auf den Sommer. Den Großteil des ganzjährigen Wärmebedarfs deckt das Bioheizwerk mit der Verbrennung naturbelassener Holzschnitzel. Daneben stehen zwei Gaskessel bereit, die in Spitzenzeiten zugeschaltet werden. 1450 Tonnen CO2 soll das Werk im Jahr einsparen.
Die Arbeiten am Heizwerk haben im Juli begonnen, die Verlegung der Wärmeleitungen begann erst nach dem großen Fest zum Weltkindertag Ende September. „Wir wollen den Saisonbetrieb im Grugapark nicht mit Buddelarbeiten stören“, erklärt Dagmar Fröhlich von der Unternehmens- und Projektleitung der EVV.
"Wenn das Wetter mitspielt, ist im Frühjahr alles fertig“
Darum solle die Kranichwiese spätestens Februar 2012 wieder in Top-Zustand sein, so Spengler: „Dann haben wir hier wieder Parkleuchten“. In den Wintermonaten seien jedoch auch einige Wege von den Verlegungsarbeiten betroffen, da müssten die Besucher der Gruga gelegentliche Umleitungen in Kauf nehmen.
Bereits wieder aufgehoben sei die Einbahnstraßen-Regelung in der Lührmannstraße, sagt Dagmar Fröhlich. Das Gebäude des Heizwerks ist geschlossen, nun folgen Dachbegrünung und Fassadengestaltung. „Wir sind im Zeitplan. Wenn das Wetter mitspielt, ist im Frühjahr alles fertig.“