Karnap.. Während die SPD in Karnap mit Vollgas das Thema Marktparken vorantreibt, treten die Kollegen in der zuständigen Bezirksvertretung (BV) V kräftig auf die Bremse.


Während die SPD in Karnap mit Vollgas das Thema Marktparken vorantreibt, treten die Kollegen in der zuständigen Bezirksvertretung (BV) V kräftig auf die Bremse: Vor einer eingehenden Prüfung von Untergrund, Folgekosten und anderem, wird es im Vorortparlament keine Entscheidung geben. Rewe, der avisierte Nutznießer der zusätzlichen Stellplätze, wird sich noch gedulden müssen. Heute soll der Bauausschuss noch einmal beraten.

„Der Brunnen soll weg, das erzeugt hohe Kosten. Außerdem wissen wir gar nicht, ob der Untergrund das zusätzliche Gewicht auf Dauer überhaupt aushält“, fuhr SPD-Fraktionssprecher Theo Jansen in der vergangenen Sitzung der BV V seinen Parteikollegen in Karnap mächtig in die Parade. Die Karnaper wollen für den Parkdruck vor Ort ein Ventil schaffen: Mit insgesamt 66 Parkplätzen war der Neubau von Rewe für die neue Mitte in Karnap offensichtlich viel zu knapp kalkuliert. Regelmäßig soll es in Spitzenzeiten Rückstaus bis zur Karnaper Straße geben (wir berichteten).

Marktbrunnen soll umgesetzt werden

Die Idee der Karnaper nun: Umsetzen des Marktbrunnens, Verlegen der – auch erst im Zuge des Rewebaus angelegten – neuen Parkplätze auf dem Sigambrerweg auf den Markt plus eine Summe X von neuen Abstellplätzen am alten Brunnenstandort und dahinter. Um die 50 Parkplätze, schätzen die Karnaper, ließen sich so schaffen. Die Zufahrt solle nur über den Sigambrerweg erfolgen, Dauerparken vermieden und das junge Pflänzchen Außengastronomie des „CaféFee“ solle mit genügend Abstand zu den abgestellten Fahrzeugen geschützt werden. Die alten und längst unnützen Holzpergolas sollten „endlich verschwinden“. Der Karnaper Ratsherr Guido Reil (SPD) erklärt: „ Wir wünschen uns eine neue Aufteilung des Marktes.“ Geparkt werden solle nur auf der Hälfte der Fläche. Wochenmarkt wie auch Schützenfest könnten unverändert weiter stattfinden.

Ganz überzeugt haben er und seine Mitstreiter die zuständige BV V noch nicht. Auch die Christdemokratin Stefanie Kölking zögerte: „Der Bedarf dort ist unbestritten. Aber es ist eine zweischneidige Geschichte“, so die Karnaperin, die ebenfalls u.a. hohe Kosten fürchtet. Eindeutig gegen das Projekt sprach sich allerdings nur der grüne Ratsherr Walter Wandtke aus: „Ich glaube, Rewe geht auch ohne den Parkplatz nicht unter. Warum sollen wir den Ausputzer für eine Billig-Planung spielen?“

Die BV V will den Markt in die Warteschleife schicken: Bevor überhaupt mit einer Planung begonnen wird, solle die Stadt u.a. Fragen nach Untergrund, Marktbrunnen usw. beantworten. An den Bauausschuss, in dem das Thema heute besprochen wird, sendeten die Orts-Politiker eindeutige Signale nach dem Motto: Entscheidet nichts ohne unsere Zustimmung.