Essen.. 25 Männer und Frauen engagieren sich beim sechsten Freiwilligen-Aktionstag im Grugapark. Viele der Helfer sind nicht zum ersten Mal dabei. Sie wollen dem Park etwas zurück geben – und erledigen Arbeiten, die sonst angesichts des Personalmangels liegen bleiben würden.

Ließe sich ein sonnig-warmer Tag bei Temperaturen um die 20 Grad angenehmer verbringen, als mit den Knien auf dem Boden zu rutschen, mit Dreck unter den Fingernägeln und Schweißperlen auf der Stirn? Wenn es nach den freiwilligen Helfern im Grugapark geht, dann lautet die Antwort wohl eindeutig: „Nein“.

Die Rede ist von 25 Männern und Frauen verschiedener Altersklassen, die mit Harke, Schaufel und Besen ausgerüstet sind, um die Spuren des Winters zu beseitigen. Aufgeteilt in vier Gruppen pflanzen sie Stauden, bringen den Mittelmeergarten auf Vordermann, legen Teiche mit Folien aus und säen Blumen in der Mustergartenanlage. Schnell wird klar: Was hier nach harter Arbeit aussieht (und zum Teil ganz bestimmt auch ist), scheint den Hobbygärtnern immens großen Spaß zu bereiten.

Arbeit, die sonst auf der Strecke geblieben wäre

Einige der Helfer sind zum ersten Mal dabei, andere wiederum sind „Wiederholungstäter“, wie Heidrun Heidenreich, die schon bei den letzten fünf Aktionstagen mitgemacht hat. Dieser Tag bringe schließlich nur Vorteile mit sich: „Ein bisschen Gymnastik, frische Luft, das Gemeinschaftserlebnis, der gute Zweck und nebenbei gibt es noch Nachhilfe in Sachen Botanik und Gartenarbeit“, zählt Heidenreich ihre Gründe der Teilnahme auf. Um kurz nach 12 zuppelt sie immer noch Unkraut im Eingangsbereich an den Mustergärten. Zum Mittagessen, das die Verantwortlichen des Grugaparks für die Helfer organisiert haben, kommt sie ein paar Minuten später: „Erst möchte ich hier fertig werden.“

Über so viel Engagement freuen sich natürlich auch die Mitarbeiter des Parks. Dank der Freiwilligen können an diesem Tag Arbeiten erledigt werden, die sonst, mangels Personal, auf der Strecke bleiben oder nicht zum regulären Arbeitsalltag dazu gehören. „Super, dass uns so viele Leute hier unterstützen“, lobt der stellvertretende Parkleiter, Rolf Mücke. Dabei sieht Helferin Ruth Heerwagen die Aktion eigentlich nur als eine ganz selbstverständliche Gegenleistung, schließlich würde ihr der Grugapark ja auch so viel geben.

Körperlicher Einsatz

„Ich bin sehr oft hier und erfreue mich jedes Mal an dem Park. Da kann ruhig mal etwas zurückgeben; so als Dankeschön“, so die Jahreskarten-Besitzerin. „Die Gruga ist mein Park vor der Haustür, und ich bin froh, dass es sie gibt“, kommt sie aus dem Schwärmen fast nicht mehr heraus. Kaum ausgesprochen, macht sich die Essenerin wieder an die Arbeit und harkt tüchtig das Staudenbeet. Es sind allerdings nicht nur die regelmäßigen Parkbesucher, die hier von morgens bis abends körperlichen Einsatz erbringen: „Ich bin gebürtige Essenerin, lebe aber seit vielen Jahren in Bochum. In den Grugapark komme ich zwei Mal im Jahr – und zwar zu den Freiwilligen-Tagen im Frühjahr und im Herbst“, erzählt Gisela van Gemmern.

Gut, dass Bochum keinen solchen Park hat...