Essen-Kettwig. Vor genau einem Jahr wurde der erste „Willkommenskorb Kettwiger Ruhrbogen“ überreicht. Mit Präsenten und Gutscheinen begrüßt der Einzelhandel die neuen Bürger, die sich beim Wohnbauvorhaben des Projektentwicklers Ten Brinke zwischen Promenadenweg und S-Bahnstrecke eingekauft haben. Im September erfolgte dann der erste Spatenstich, und mittlerweile sind die aufwändigen Bodensanierungen abgeschlossen. Ein Aufreger dann zu Jahresbeginn: Ein Baggerfahrer stieß auf eine Fünf-Zentner-Bombe. Die Entschärfung verlief unproblematisch.
Jetzt wartet nicht nur Vertriebsleiterin Sylvia Reddmann auf die Erteilung der Baugenehmigung. „Wir haben mit der Erschließung bereits begonnen, und wenn die Genehmigung vorliegt, erfolgt als nächster Schritt das Gießen der Bodenplatten.“
Die umfangreichen Baumfällarbeiten entlang der Ruhr ließen viele Kettwiger empört zum Telefon greifen. Reddmann: „Ich habe den Anrufern erklärt, dass in diesem Bereich Leitungen verlegt werden und da müssen selbst die Wurzeln aus dem Boden.“ Mit der Vermarktung der Häuser und Wohnungen ist sie „total zufrieden“. Die Terrassen-Doppelhäuser verkaufen sich gut, die geplanten Stadthäuser sind bereits alle vergeben.
Zufrieden ist auch Dirk Köster. Er ist nur wenige hundert Meter flussabwärts Bauleiter des Kondor Wessels Projekt Seepromenade: „Wir sind gut im Zeitplan“ - wohl auch dank des milden Winters.
Der Riegel entlang der Ringstraße hat seine endgültige Höhe erreicht „und dort hat auch schon der Ausbau begonnen“, sagt Köster. Bei den Häusern und Wohnungen am Stausee „fehlen teilweise noch zwei Geschosse“. Einen Termin zur Fertigstellung will er aber nicht nennen - „da kann ich mich selbst bei den künftigen Eigentümern und Mietern nicht ganz genau festlegen“, sagt er und lacht.
Im Zuge des Projekts werden auf dem ehemaligen Scheidtschen Gelände Wohnungen, Stadthäuser, Doppelhäuser und Stadtvillen mit einer Wohnfläche von 16 600 Quadratmetern gebaut - mit Grundrissen von 74 bis 240 Quadratmetern.
Nicht ganz so üppig ist das Projekt Rathaus-Arkaden - dafür liegt es im Herzen der Kettwiger Altstadt. Den Rahmen gibt das Gebäude an der Schulstraße, in dem das Einrichtungshaus Egemann beheimatet war, vor. Das Haus hat ein Stahlbetonskelett und wurde vollständig entkernt. Bei den Arbeiten stieß man auf ein Bunkerfundament. Projektentwickler und Architekt Hans Kirchner: „Die Beseitigung hat uns natürlich viel Zeit gekostet“ - und wahrscheinlich auch eine Menge Geld. Jetzt werden bereits die Fenster eingebaut, und in der kommenden Woche stehen Elektro- und Sanitärarbeiten an. „Wir sind froh über den ausgefallen Winter. So konnten wir wenigstens annähernd den Zeitplan einhalten.“ Die Wohnungen mit Blick auf den Bürgermeister-Fiedler-Platz waren bereits vor Baubeginn verkauft, „und im Sommer kommen einige davon zur Vermietung auf den Markt“.
Die Übergabe des Projektes wird wohl spätestens im Herbst 2014 erfolgen können. Von den drei Ladenlokalen ist eines an die Geno Bank vermietet - zwei sind noch zu haben.