Essen.. 2 286 Insolvenzen von privaten Verbrauchern wurden im vergangenen Jahr am Amtsgericht Essen eröffnet. Im Vergleich zum Vorjahr 2010 sind dies 40 Privatinsolvenzen weniger. Bei den Frauen stieg die Zahl der Insolvenzen dagegen leicht an.
Am Amtsgericht Essen sind im vergangenen Jahr 2 286 Insolvenzverfahren gegen private Verbraucher eröffnet worden. Im Vergleich zum Vorjahr 2010 sind dies 40 private Insolvenzen weniger. Während sich diese Entwicklung bei der Geschlechter-Differenzierung auch bei den Männer zeigt (1 163 Insolvenzen im Vergleich zu 1 224 in 2010), stieg die Zahl der Insolvenzverfahren weiblicher Verbraucher leicht an.
Wurden im Jahr 2010 noch 1 102 Insolvenzverfahren gegen Frauen eröffnet, stieg diese Zahl um 21 Personen an auf 1 123. Der Hauptgrund für die Eröffnung eines privaten Insolvenzverfahrens bleibt indes gleich. „Die meisten Menschen, die wir beraten, rutschen durch Arbeitslosigkeit in die Überschuldung“, berichtet Andrea Grondstein von der Schuldnerberatung der Essener Verbraucherzentrale. Oft sei bereits vorher eine Verschuldung vorhanden, die sich durch den Verlust des Arbeitsplatzes zu einer Überschuldung auswachse, in der dann die stehenden Forderungen mit dem vorhandenen Einkommen nicht mehr gedeckt werden könnten.
Schuldner suchen weiterhin Beratung
472 Männer und 394 Frauen suchten im vergangenen Jahr die Schuldnerberatung von Andrea Grondstein und ihren Kollegen auf. „Auch wenn die tatsächliche Zahl der Insolvenzen gesunken ist, wird die Beratungsnachfrage nicht weniger“, so Grondstein. Scheidungen seien bei Privatverbrauchern der zweithäufigste Grund für die Überschuldung und den Gang in die Insolvenz.
„Das betrifft dann auch Männer und Frauen gleichermaßen, da in einer Ehe beide Partner eventuelle Kreditverträge unterzeichnen.“ Die Altersstruktur der Ratsuchenden spiegele die Gesellschaft wider, mit einer Ausnahme: „Mit Blick auf die demografische Entwicklung sind - zumindest nach unseren Beratungen - relativ wenige ältere Menschen von einer Privatinsolvenz betroffen.“