Essen..

In den Streit um eine neue Kindertagesstätte für den Stadtteil Werden kommt offenbar Bewegung. Wie berichtet, hatte der Verein für Kinder- und Jugendarbeit (VkJ) dem Planungsamt vorgeworfen, einen Kita-Neubau in dem südlichen Stadtteil zu erschweren.

Die Verwaltung habe einen Ortstermin an einem möglichen Standort an der Ruhrtalstraße rundweg abgelehnt, kritisierte VkJ-Geschäftsführer Oliver Kern. Ihn irritiere das Vorgehen, zumal der VkJ zu den großen Kita-Trägern in Essen zähle und im laufenden Kindergartenjahr 350 neue Plätze für unter Dreijährige schaffe.

Im Planungsausschuss wiesen diese Woche alle Parteien Kerns Kritik zurück und erklärten, der Standort sei aufgrund der schlechten Anbindung indiskutabel. Und Planungsdezernent Hans-Jürgen Best sagte auf Anfrage: „Das Grundstück liegt im Landschaftsschutzgebiet und im Außenbereich, da darf man überhaupt nicht bauen, gar nichts.“

Es gebe seltene Ausnahmen wie Bauernhof oder Pferdezucht, Kitas zählten nicht dazu. „Da machen wir keine Ortsbegehung – das ist pure Zeitverschwendung.“ Best räumte aber ein, dass es schwer sei, in Essen taugliche Baugrundstücke zu finden.

Das hat der VkJ, der für die neue Kita Landesmittel und einen Investor organisiert hat, längst festgestellt. „Wir haben lange in Werden gesucht und hatten auch schon ein besseres Grundstück, doch das stand plötzlich nicht mehr zum Verkauf“, sagt Kern. Nur darum sei man an die Ruhrtalstraße ausgewichen. „Es ist nicht so, dass wir um jeden Preis nur dort bauen wollen. Wir wünschen uns einfach ein Gespräch mit dem Planungsamt – es muss kein Ortstermin an der Ruhrtalstraße sein.“

Dass der VkJ sehr wohl hohe Qualitätsstandards habe, sehe man an der Kita Wesselswerth, die er schließen wolle. „Die haben wir vor drei Jahren übernommen, aber die Räume sind nicht gut, das Außengelände ist winzig“, so Kern. Gestern Abend wollte er den betroffenen Eltern die Gründe für die Schließung erklären – und dabei auch ein wenig Zuversicht verbreiten, was die Pläne für eine neue Kita in Werden angeht. Er habe Signale, dass die Stadt nun bei der Standortsuche helfen werde.