Essen-Kettwig. Die Stadt lud zu einer Diskussionsveranstaltung zur geplanten Bebauung des Gebietes Am Stammensberg/Ringstraße ein. Das haben die Bürger gefragt.

Zu einer Infoveranstaltung hatte die Stadt am Dienstag ins Kettwiger Rathaus eingeladen. Auf der Agenda stand die geplante Bebauung des Areals Am Stammensberg/Ringstraße. Die Beteiligung war groß – gut ein Drittel der 64 Anwesenden wohnt im Bereich in Kettwig vor der Brücke. Die Fragen an die Verwaltung drehten sich denn auch rund um Nutzen und Aussehen der Bauten sowie um die Infrastruktur.

Den Fragen stellten sich Eva Fendel (Fachamt Stadtplanung und Bauordnung), Lothar Bondzio von der BBW Ingenieurgesellschaft mbH und Birgit Schnadt von der ISR GmbH. Die Moderation hatte Andreas Müller inne. Der stellvertretende Leiter des Amtes für Stadtplanung und Bauordnung hatte gut zu tun, die Themen aufzunehmen.

Frischluftschneise und ein erhaltenswertes Stück Natur

Die Pläne für das Neubaugebiet waren im Saal auf Tafeln zu sehen und wurden auch erläutert. Zwei Varianten hat die Stadt für das Neubaugebiet präsentiert.
Die Pläne für das Neubaugebiet waren im Saal auf Tafeln zu sehen und wurden auch erläutert. Zwei Varianten hat die Stadt für das Neubaugebiet präsentiert. © Unbekannt | Socrates Tassos

Zahlreiche Wortmeldungen drehten sich vor allem um das Warum einer solchen Planung. Denn vielen Bürgern ist die Brachfläche trotz mancherlei wilden Mülls eine willkommene Frischluftschneise und ein erhaltenswertes Stück Natur.

Die Stadt sieht das anders, möchte Wohnraum schaffen, auch wenn die Prognosen zum Bevölkerungszuwachs in Essen und zum fehlenden Wohnraum inzwischen nicht mehr so dramatisch zu sehen seien, wie Eva Fendel erklärte. Die beteiligten politischen Gremien jedenfalls haben einstimmig befürwortet, das im Flächennutzungsplan als allgemeinen Siedlungsbereich ausgewiesene Gebiet zu bebauen.

Zwei Planungsvarianten gibt es für das Areal

Zwei Planungsvarianten gibt es. Beide sehen die Errichtung einer zweigeschossigen Einfamilienhausbebauung in Einzel- und Doppelhausform sowie von drei Mehrfamilienhäusern mit drei Geschossen plus einem Dachgeschoss vor. In Variante 1 liegen die Mehrfamilienhäuser am nördlichen Rand, in Variante 2 im südlichen Bereich.

Gaben Erläuterungen: Eva Fendel, Amt für Stadtplanung, Lothar Bondzio, BBW Ingenieurgesellschaft, und Birgit Schnadt, ISR GmbH.
Gaben Erläuterungen: Eva Fendel, Amt für Stadtplanung, Lothar Bondzio, BBW Ingenieurgesellschaft, und Birgit Schnadt, ISR GmbH. © Unbekannt | Socrates Tassos


Wie werden die Häuser aussehen? „Es werden keine Schuhkartons werden“, gab der Investor an. Die Häuser sollen verklinkert werden.

aus dem Wohngebiet in die Hauptverkehrsstraße zum Teil gefährlich.

Dem mochte Lothar Bondzio nicht zustimmen und machte auf Gutachten aus dem Jahr 2014 aufmerksam, die 1300 Fahrzeuge/Stunde aus dem Gewerbegebiet Montebruchstraße auflisten. „Daran wird ein Wohngebiet mit 50 Wohneinheiten nie herankommen.“ Es würden im Rahmen der aktuellen Planung allerdings neue Gutachten erstellt – u.a. für Boden, Umwelt, Klima, Lärm und eben Verkehr.

Für die Anlieger ist jedenfalls noch Zeit, ihre Gegenargumente zu sammeln. Erst im Frühjahr 2021 werde der Bebauungsplan ausgelegt, so Eva Fendel. Dann könnten auch Bürger und die Träger öffentlicher Belange Einwendungen vorbringen.