Essen. Bereits seit 42 Jahren organisieren NRZ und Polizei einen Aktionstag für die Verkehrssicherheit von Senioren, der am Mittwoch zum ersten Mal in veränderter Form stattfand. Künftig kommt die Polizei in die verschiedenen Essener Stadtteile und damit auch näher zu unseren Leserinnen und Lesern. Der nächste Termin steht schon fest.
Eberhard Dobermann ist recht ungeschickt in Sachen Technik. Bei einer Autofahrt weiß der kräftige Witwer zunächst nicht so recht, wie er in den Wagen steigen soll, dann verwechselt er das Bein der Fahrlehrerin mit der Handbremse und setzt schließlich auch noch das Gefährt mit voller Wucht vor die Wand. Klar, die Szene ist schnell erkannt: Der Autofahrer ist kein anderer als der Komiker Heinz Erhard in dem Klassiker „Natürlich die Autofahrer“.
„60 Punkte gehen an das rote Team“, verkündet Polizeihauptkommissar Wilhelm Aufmhof, der bereits seit 1985 die Aktion „Freie Fahrt für Senioren“ (mit)moderiert. Der kurze Filmausschnitt ist Teil eines Verkehrsquiz und zeigt die vielen kleinen Hindernisse, auf die im Straßenverkehr zu achten ist. Außerdem wäre heute eigentlich Filmnachmittag in der Gemeinde gewesen, tönt es aus einer Ecke. Die 84 Senioren im Pfarrsaal des Kamillushaus in Heidhausen lachen ein paar Mal, dann herrscht wieder Konzentration: Das gelbe Team ist an der Reihe und schließlich gibt es Karten für die Lichtburg zu gewinnen. Gefragt wird nach dem Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h.
Nah bei den Lesern
Bereits seit 42 Jahren organisieren NRZ und Polizei einen Aktionstag für Verkehrssicherheit, der gestern zum ersten Mal in veränderter Form stattfand. NRZ-Gründer und Herausgeber Dietrich Oppenberg hatte anlässlich des ersten Aktionstags gesagt, die Zeitung müsse nah bei den Lesern sein. „Bisher sind wir mit Bussen zu einem zentralen Ort gefahren, künftig kommen wir zu Ihnen in die Stadtteile“, sagt Polizist Aufmhof zu den bei Kaffee und Kuchen versammelten Gästen. Man wolle auf diese Weise noch mehr Senioren erreichen und sie so auch viel direkter ansprechen können, erklärt sein Kollege Armin Eggert, der mit seinem Puppentheater erneut für gute Unterhaltung sorgte.
In der nächsten Woche wandert die Aktion nach Holsterhausen ins Uwe-Hue-Heim (Dienstag, 26.11. um 14 Uhr, Barthel-Bruyn-Str. 46). Für das kommende Jahr sind mindestens sechs weitere Termine geplant. Der gestrigen Auftaktveranstaltung im Kamillushaus waren bereits vier Probeabende voraus gegangen. Offensichtlich ist das neue Konzept aufgegangen. In lockerer Atmosphäre diskutieren Senioren und Polizisten über die Beschilderung des mittlerweile gemeinsam genutzten Fuß- und Radwegs am Baldeneysee. Polizist Aufmhof und seine Kollegen geben dabei Tipps und verweisen auf bekannte Gefahrenstellen im Stadtteil.