Essen-Karnap.. Soll der Marktplatz für die Kunden des nahen Einkaufszentrums freigegeben werden? Darüber streitet heute die Bezirksvertretung V.
Die Diskussion um das Marktparken in Karnap geht weiter. Heute wird die Bezirksvertretung (BV) V in ihrer monatlichen Sitzung, ab 16 Uhr im Awo-Seniorenzentrum Schonnefeldstraße, einen knallharten und imposant langen Fragenkatalog an die Verwaltung beschließen. Währenddessen haben die Befürworter ihre Parkvorschläge vereinfacht und sprechen von „kaputtreden“.
Nicht weniger als 25 Fragen bzw. Auskunftswünsche stehen in dem ungewöhnlich umfangreichen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Essener Bürgerbündnis (EBB) und Einzelvertreter Dieter Stodiek. Das Spektrum reicht von grundsätzliche Fragen zu Planungen, Untergrund und Kosten bis hin zur Verkehrssicherheit im Umfeld, Kosten für Anwohner und Fragen zur Baugenehmigung des Rewe-Marktes in der Neuen Mitte in Karnap vor einigen Jahren.
Gerade letzterer Teil lässt aufhorchen, da man nun ja weiß, dass für den fertigen Rewe-Markt die bereits eingerichteten 66 Parkplätze nicht ausreichen und man auf den Markt ausweichen will. Die Tendenz des Abschnitts Baugenehmigung im Antrag der Bezirksvertreter ist klar: Hat man bei der Genehmigung der Neuen Mitte in Karnap ein Auge zu viel zugedrückt? Das wird der Verwaltung nicht gefallen, der Bau des Rewe-Komplexes im beengten Markt-Umfeld war seinerzeit von der Politik unter Hochdruck verfolgt worden.
Die Befürworter für das Marktparken – sie kommen aus dem Stadtrat bzw. dem Bauausschuss – und haben bereits grünes Licht für eine Park-Planung gegeben, sehen in dem BV-Papier eine Hinhalte- und Verhinderungstaktik. Ratsherr Uwe Kutzner nennt dies „kaputtreden“. „Klar ist beim Parken auf Kante genäht worden. Ich vermute aber, dass die Altenessener SPD ihrer Karnaper Kollegen einen mitgeben will“, spricht er den jahrelangen Konflikt zwischen dem Ratsherrn und Park-Freund Guido Reil aus Karnap und BV-V-Sprecher Theo Jansen aus Altenessen an. Schon mit dem grünen Licht aus dem Bauausschuss wollte Reil die ungeliebten Parteikollegen in Altenessen ausbremsen.
Zu seinem Pech müssen die aber letztendlich der Umwidmung des Marktes zustimmen. Reil, der sich vom Parken eine deutliche Belebung des Umfelds verspricht, ist mittlerweile von einer Neugestaltung der Fläche abgerückt. Der Brunnen solle bleiben, mehr als Abzeichnungen für Parkbuchten im hinteren Bereich an der Timpe-straße sollen nicht auf der Fläche aufgebracht werden. Reil kündigt an, die Pläne für das Parken beim Runden Tisch der Karnaper Vereine in einigen Wochen vorzustellen.