Es ist ein Trauerspiel mit den Essener Marketing-Aktivitäten. Seit Jahren tummeln sich auf diesem Feld verschiedene städtische Gesellschaften, ohne dass so etwas wie ein roter Faden erkennbar wäre. Die Essen Marketing GmbH hat zwar das Wort im Namen, versteht sich bislang allerdings als Party- und Budenstadt-Veranstalter in der City. Für einen Betrieb mit rund 40 Mitarbeitern und zwei gut dotierten Geschäftsführern war das immer schon ein bisschen wenig. Mit der Vorlage einer so genannten „Konzeption“ - ein Wort, das noch mit Leben zu füllen ist - will die EMG der Kritik jetzt offenbar Rechnung tragen. Gleichzeitig schnippt Dietmar Düddens EWG eifrig mit dem Finger nach dem Motto „Ich auch“. Und die „Strategie 2030“ kommt nun anscheinend noch obendrauf.
In dieses kostenfressende Durcheinander, da haben CDU und Grüne Recht, muss mal jemand Ordnung bringen. Dieser Jemand kann Kraft seiner Autorität und Funktion nur der OB sein. Reinhard Paß hat der EMG gegen ernstzunehmende Bedenken personelle Kontinuität verordnet, als der Vertrag der Geschäftsführerin zur Verlängerung anstand. Nun müssen langsam Ergebnisse her.
Ganz schlecht - aber eine typische Essener „Lösung“ - ist es, auch Düddens EWG eigene Marketing-Aktivitäten zu ermöglichen. Der Rat sollte den Aufbau teurer Parallelstrukturen ablehnen und stattdessen endlich auf mehr Klarheit pochen.