Im Gegensatz zu manch anderer Region gibt es in Essen bislang nur wenige Schulen, die das „Jahrgangsübergreifende Lernen“ (Jül) praktizieren. Oft kommt der Anstoß von einzelnen Schulleitern, die das Modell andernorts kennengelernt haben. Ob eine Schule Jül einführt, darüber entscheidet die Schulkonferenz, in der Vertreter von Schule und Elternschaft sitzen. Möglich ist die Einbeziehung aller vier Jahrgänge, wie an der Bückmannshofschule. Andere Standorte mischen lediglich die Kassen 1 und 2 beziehungsweise 3 und 4, so etwa die Herderschule in Frohnhausen. Dort ist man von der gänzlichen Durchmischung zurückgegangen zu Jül im kleineren Stil – nicht etwa, weil sich das Konzept nicht bewährt habe, sagt Schulleiterin Elsbeth Peters, in einer Elternbefragung habe es sogar einhellige Zustimmung gegeben. Es fehlte für die Weiterführung des „komplexen Systems“ aber an qualifiziertem Personal – die Schule muss vielfach mit Vertretungslehrern arbeiten. Nicht gestattet ist übrigens das Führen von zwei parallelen Systemen – also einer gemischten Klasse und einer anderen nach dem üblichen Prinzip. „Die Idee ist, dass man Eltern ein gesamtheitliches pädagogisches Konzept anbietet“, so Gabriele Cwik vom Schulamt.