Essen.. Für die Linien 101, 103, 105 und 109 gibt es eine „Grüne Welle“. Bis Mitte 2017 ist die Umrüstung für die Ampel-Vorrangschaltung abgeschlossen.


Erst stand die Ampel lange auf Gelb. Jetzt geht die Vorrangschaltung für die Straßenbahnen in die Endrunde. Bis Mitte nächsten Jahres will die Stadt die Arbeiten an den Ampelsteuerungen abschließen.

Dann haben alle Bahnen der Linien 101, 103, 105 und 109 freie Fahrt. Sobald sich eine Bahn einer Kreuzung nähert, wird die Ampel für die Autofahrer auf Rot geschaltet und der öffentliche Nahverkehr hat Vorfahrt. Für die Kunden bedeutet das, dass sich die Fahrt je nach Verkehrslage um Minuten verkürzen kann.

Die Beschleunigung der vier Linien, mit der vor zwei Jahren begonnen wurde, kostet insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro, davon werden über 670 000 Euro von Land und Bund an Zuschüssen gewährt. Die „Grüne Welle“ gilt für folgende Streckenabschnitte:


Linie 101: Helenenstraße bis-Germaniaplatz,


Linie 103: Fliegenbusch bis Dellwig,


Linie 105: Moltkestraße bis Rellinghausen,


Linie 109: Alfred-Krupp-Schule bis Frohnhausen Breilsort.

Die Umrüstung erfolgt schrittweise. Auf einigen Teilabschnitten ist sie bereits abgeschlossen, auf anderen steht sie noch aus. „Mehr als die Hälfte ist abgearbeitet“, erklärt Sylvia Neumann, Sprecherin der Verkehrsgesellschaft Evag zum Stand der Dinge: „Ein Viertel ist in der Bearbeitung und teilweise kurz vor der Fertigstellung, der Rest folgt in 2017.“.

Eigentlich sollten längst alle Signale auf Grün stehen. „Die Bauvorbereitung hat allerdings mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant“, berichtet Rathaus-Sprecherin Jeanette von Lanken. Gemeint ist die gemeinsame Ausschreibung mit der Düsseldorfer Rheinbahn, die für eine über sechsmonatige Verzögerung sorgte. Mehrkosten seien dadurch aber nicht entstanden. Vor wenigen Tagen hat der Bau- und Verkehrsausschuss sein Okay für nun nötige Mittel in Höhe von 145 000 Euro gegeben.

„Jetzt ist es endlich soweit, darauf haben wir lange warten müssen“, betont Rolf Fliß (Grüne), Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses. „Unser Ziel ist es, mit der Grünen Welle die Fahrplantreue bei Straßenbahnen zu erreichen.“

Attraktiver für die Kunden

Deshalb wurden bis 2013 bereits 113 Signalanlagen mit einer Vorrangschaltung versehen. Der zweite größere Umbau, der nächstes Jahr abgeschlossen wird, betrifft 24 weitere Ampelanlagen.

Für die Evag ist die „Grüne Welle“ eines ihrer Hauptanliegen, um den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen. Sie glaubt, dass das Beschleunigungsprogramm zu deutlich weniger Verspätungen führen wird. Allein für die Linie 101 zwischen Helenenstraße und Germaniaplatz wurde eine durchschnittliche Zeitersparnis von 46,6 Sekunden errechnet und 31 Sekunden für die 103 zwischen Fliegenbusch und Wertstraße.

Nach den Zielvorgaben der Evag sollten die Straßenbahnen mindestens zu 80 Prozent den Fahrplan einhalten, also keine drei Minuten zu spät die Haltestelle anfahren. Im Vorjahr lagen sie noch um mehrere Prozentpunkte zurück.