Essen.. Ein Nachfolge-Mieter für das Traditionsmöbelhaus Kröger am Steeler Dreiringplatz ist gefunden. Das Velberter Familienunternehmen Rehmann investiert in den Laden ein siebenstelligen Betrag. Die gekündigten Kröger-Mitarbeiter können sich wieder Hoffnung machen.
Im Kröger-Möbelhaus in Steele lichten sich die Verkaufsflächen. Seit Tagen läuft der Ausverkauf in dem Traditionsladen, in dem der Essener Unternehmer Franz-Josef Kröger 1957 den Grundstein für seinen expandierenden Möbelhandel legte und wo Großvater Josef Kröger in der Nähe schon vor 130 Jahren eine Schreinerei aufbaute und damit das Familienunternehmen gründete.
Am 30. Juni wird das Kapitel Kröger in Steele zu Ende gehen. Franz-Josef Kröger hatte Anfang des Jahres sein Möbelgeschäft an die XXXL-Gruppe verkauft – den Steeler Standort indes nicht mit. Seither waren die Befürchtungen im Stadtteil groß gewesen, dass am markanten Dreiringplatz ein leeres Haus zurückbleibt mit verhängten Schaufenstern und einer ungewissen Zukunft.
Die Sorge konnte Günther Oberholz, der Leiter von Krögers Immobilienmanagement, ihnen am Montag nehmen: Neuer Mieter in dem Haus wird das Velberter Möbelhandelsunternehmen Rehmann werden – ebenfalls familiengeführt und mit einer fast ebenso langen Tradition. Die Ursprünge von Möbel Rehmann gehen ins Jahr 1887 zurück. Heute wird das Geschäft in vierter Generation von Dorothée und Ulrich Rehmann geführt. Mit den Kindern Christiane und Marc Rehmann ist die fünfte Generation – anders als bei Kröger – gesichert.
Innenausstattung soll modernisiert werden
Die Rehmanns hatten schon länger an einem Verkaufsstandort in Essen Interesse. Doch neue Flächen für den Möbeleinzelhandel würden kaum noch genehmigt. Deshalb bleibe meist nur die Übernahme bestehender Geschäfte. „Wir haben von Velbert aus schon in der Vergangenheit versucht, den Markt in Steele anzugreifen. Das ist uns aber nie so gut gelungen“, gab Ulrich Rehmann zu. Für ein Vollsortiment ist der Laden jedoch zu klein. Da das Kröger-Hausin Steele nur 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche bietet, wollen sich die Velberter in Essen auf Küchen, Polstermöbel, Heimtextilien, Glas, Porzellan und Keramik konzentrieren.
Um das in die Jahre gekommene Haus zu sanieren, werden die Rehmanns einen siebenstelligen Betrag investieren. Vor allem die Innenausstattung soll modernisiert werden. Bereits im Juli startet der Umbau und die Eröffnung ist spätestens im November dieses Jahres geplant. Gestern notierte sich Rehmann schon mal den Termin der Weihnachtsmarkteröffnung in Steele am 15. November.
Was mit den 14 Mitarbeitern passiert, die mit der Schließung des Kröger-Hauses in Steele ihre Kündigung erhielten, ist ungewiss. Zumindest dürfen sie sich Hoffnung machen, dass sie bei Rehmann unterkommen. Die Velberter suchen 20 Mitarbeiter. Damit haben die Kröger-Leute zumindest eine Perspektive – anders als die 37 Mitarbeiter in der Kröger-Hauptverwaltung, die ihren Job ebenfalls Ende des Monats verlieren, weil der neue Eigentümer XXXL die Verwaltungsaufgaben nach Würzburg verlagert.