Essen. Der Essener Pfarrer Gereon Alter hätte fast zu Heiligabend und an Silvester das „Wort zum Sonntag“ in der ARD gesprochen. Leider wird es an beiden Terminen keines geben. Kirchgänger hören ihn Heiligabend: Um 22 Uhr in der Christmette.
Das wäre eine Gelegenheit gewesen, zu Weihnachten eine richtig große Gemeinde zu erreichen: Der Essener Pfarrer Gereon Alter sollte zu Heiligabend das „Wort zum Sonntag“ in der ARD sprechen. Es kam anders.
„Ich war turnusmäßig an der Reihe und hatte auch schon einen Termin fürs Studio“; sagt Alter. Und weil auch Silvester in diesem Jahr auf einen Samstag fällt und die Geistlichen aus dem achtköpfigen „Wort zum Sonntag“-Team immer zweimal in Folge sprechen, hätte Katholik Alter gleich zwei prominente Sendeplätze bespielt. „Mitte November erfuhr ich dann, dass es an beiden Terminen kein Wort zum Sonntag geben wird.“
Keine Tagesthemen an beiden Terminen
Uwe Bork, Geschäftsführer der Kirchen-Koordination der ARD ist darüber erstaunt: „Die Sendungen sind schon seit Juni nicht mehr in den Planungen.“ Das habe vor allem formale Gründe: Die „Tagesthemen“ in deren Gefolge die christliche Botschaft in der Regel gesendet wird, werden weder am 24. noch am 31. Dezember ausgestrahlt. Das Wort zum Sonntag stünde also etwas nackt im Raum. Im übrigen gebe es Heiligabend eine evangelische Christvesper und eine katholische Mitternachtsmesse, und Silvester übertrage man einen ökumenischen Gottesdienst. Bedauerlich sei aber, dass Alter von diesen Planungen so spät erfahren habe.
Die Kommunikation sei nicht gut gelaufen, sagt Joachim Opahle, der Sprecher der Sendebeauftragten der katholischen Kirche in der ARD. Mit der Entscheidung selbst könne er indes leben: Das Wort zum Sonntag werde bisweilen aus nichtigeren Gründen abgesagt, etwa weil im Ersten geboxt wird. „Diesmal geht es ja gleichsam in den Gottesdiensten auf, die Verkündigungsbelange sind also abgedeckt.“
Wer Gereon Alter im Fernsehen erleben will, muss bis März 2012 warten. Kirchgänger hören ihn Heiligabend: Um 22 Uhr in der Christmette in seiner neuen Gemeinde St. Suitbert in Überruhr.