Essen. In Essen und Garzweiler gibt es vor der RWE-Hauptversammlung mehrere Protestaktionen gegen die Entschädigungszahlungen für den Kohleausstieg.
Vor der RWE-Hauptversammlung am Freitagmorgen gibt es mehrere Protestaktionen gegen den Stromkonzern. In Essen haben Fassadenkletterer von Greenpeace ein riesiges Transparent am RWE-Campus entrollt. Der Protest richtet gegen die Entschädigungszahlung, die der Energiekonzern für den geplanten Kohleausstieg erhalten soll: „Keine Steuermilliarden für Klimakiller RWE. Kein Geld für Gestern“ steht auf dem sechs mal acht Meter großen Transparent, das gegen halb fünf am Freitagmorgen vom Dach der RWE-Geschäftsstelle herunter gelassen wurde. Laut Greenpeace beendete die Polizei die Aktion und nahm die 13 Fassadenkletterer in Gewahrsam. Das Banner wurde ebenfalls entfernt.
Anfang Juli soll der Bundestag über die entsprechenden öffentlich-rechtlichen Verträge zwischen der Bundesregierung und den Betreibern von Braunkohlekraftwerken abstimmen. RWE soll demnach laut Vertrag 2,6 Milliarden Euro von insgesamt 4,35 Milliarden erhalten, die der Bund den Braunkohleunternehmen für die Abschaltung ihrer Kraftwerke zusichert.
“RWE lässt sich seine veralteten Braunkohlemeiler vergolden, hält aber gleichzeitig weiter an der Zerstörung von Dörfern fest”, sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. “Das ist staatlich finanziertes Klimaverbrechen und zudem noch unsozial.”
Mehrere Protestaktionen zur RWE-Hauptversammlung in Essen
Zur RWE-Hauptversammlung am Freitagmorgen wird es in Essen noch weitere Protestaktionen von verschiedenen Umweltbündnissen geben.
So demonstrieren unter anderem Bündnis Klimaentscheid Essen und Parents for Future Essen vor dem RWE-Campus in Altenessen, Fridays for Future protestiert zeitgleich auf dem Kennedyplatz in der Innenstadt.
Aktivisten besetzen Bagger im Tagebau Garzweiler
Eine weitere Protestaktion gibt es in Garzweiler. Dort sind am frühen Freitagmorgen Umweltaktivisten auf das Gelände des Tagebaus vorgedrungen. Laut „Einsatz Kohlestopp“ besetzen rund 80 Menschen - etwa auch vom Bündnis „Ende Gelände“ - seit dem Morgengrauen Bagger und Förderbänder im Tagebau. Der Betrieb stehe derzeit still. Die Aktion sei Teil einer Woche des Widerstands.
Das Rheinische Braunkohlerevier ist immer wieder Schauplatz von Protest-Aktionen. Bereits in der Vergangenheit drangen mehrmals Aktivisten in das Gelände ein. Im November 2019 etwa besetzten Greenpeace-Aktivisten einen Braunkohle-Bagger. Im Juni zuvor sorgte „Ende Gelände“ mit Blockaden für einen Großeinsatz der Polizei.