Essen. Das Welcome-Center in Essen kommt langsam, aber es kommt: Nach langem Prozedere nennt die Stadt nun erstmals einen genaueren Zeitplan, wann die neue Willkommensstelle für ausländische Fachkräfte eröffnen soll.
Die Eröffnung eines Welcome-Centers für ausländische Fachkräfte zieht sich weiter hin. Seit über anderthalb Jahren will die Stadt mit einer solchen Anlaufstelle die Willkommenskultur verbessern, nun gibt es zumindest schon eine vage Vorstellung von einem Eröffnungstermin: Nach Aussagen einer Sprecherin der Stadt soll das Welcome- Center Ende März, Anfang April nächsten Jahres eröffnen.
Allerdings muss es dafür noch Umbauarbeiten im Bürgeramt im Gildehof Center am Hauptbahnhof geben. Die Stadtverwaltung sei darüber derzeit in Verhandlungen mit dem Eigentümer der Immobilie, so die Sprecherin. Es gehe darum, wer die Kosten übernimmt. Entweder baut die Stadt auf eigene Rechnung um oder aber der Eigentümer, eine große Fondsgesellschaft.
Die Stadt würde in diesem Fall zu höheren Mietkosten die Räume anmieten. Man hoffe, dass die Verhandlungen bis Januar abgeschlossen sind, so dass dann die Arbeiten beginnen könnten. Zu den Kosten für den Umbau wollte die Sprecherin mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen keine Auskunft geben.
Mitarbeiterauswahl für das Welcome-Center in Essen läuft
Auch die künftigen Mitarbeiter im Welcome-Center stehen noch nicht fest. Fünf sollen es sein. Die interne Ausschreibung hat mittlerweile stattgefunden, nun läuft das Auswahlverfahren.
Mit Nicole Harzer gibt es immerhin schon seit fast einem Jahr eine Leiterin und diese hat vor allem folgende Vorstellung von ihren neuen Kollegen: Sie müssen gute Englischkenntnisse mitbringen und eine interkulturelle Kompetenz.
Das Welcome-Center soll künftig zwei Funktionen haben: Zum einen soll es Anlaufstelle für qualifizierte und hochqualifizierte Ausländer sein. Sie sollen dort in einem neuen, offenen Ambiente ihren elektronischen Aufenthaltstitel bekommen und ihren Wohnort melden können. Bislang mussten sie dies in der Ausländerbehörde im Gewerbegebiet an der Schederhofstraße erledigen.
Für Asylbewerber und Flüchtlinge wird dagegen weiterhin die Ausländerbehörde zuständig sein. Zum anderen will das Welcome-Center alle Essener mit Migrationshintergrund über Angebote der Stadt beraten. Das können beispielsweise Sprachkurse sein oder Kita-Plätze. Auch über die Anerkennung ausländischer Abschlüsse kann man sich dort künftig beraten lassen.
Verwaltungsvorgänge sind Grund für Verzögerung
Warum sich die Eröffnung dann fast zwei Jahre seit dem entsprechenden Ratsbeschluss hingezogen hat, begründete die Stadtsprecherin mit den „normalen Verwaltungsvorgängen“, die dafür notwendig seien.
Wie viele Fachkräfte aus dem Ausland pro Jahr nach Essen kommen, ist unbekannt. Allerdings hatte zuletzt der Zuzug aus dem Ausland deutlich zugenommen. Aktuelle Zahlen für 2013 kann das Einwohnermeldeamt erst Anfang kommenden Jahres nennen.