Essen. Der Soroptimist Club Essen Victoria feiert zehnjähriges Bestehen. Ihr Einsatz gilt den Frauen, auch den Schwächeren. Zum Clubleben gehören jedoch auch frauenpolitische Themen und Diskussionsrunden. Mitglied kann man jedoch nur auf Vorschlag werden.
Sie stehen mitten im Beruf, haben starke Persönlichkeiten und Gestaltungswillen: 19 Frauen gehören zum Soroptimist Club Essen Victoria, der sein zehnjähriges Bestehen feiert. Soroptimist steht für Sorores optimae (beste Schwestern). Mitglied wird „frau“ durch Vorschlag einer Clubschwester. Nach dreimonatigem Moratorium entscheiden beide Seiten über die Aufnahme.
„Beim ersten Treffen saßen wir etwas schüchtern herum“, erzählt Präsidentin Elisabeth Pieper (67) schmunzelnd. Die Scheu ist gewichen, der Zusammenhalt gewachsen: „Wir tun Gutes und reden darüber“, sagt die Präsidentin über ihr soziales Engagement. Sie sehen sich als Serviceclub, das Dienen als Aufgabe. „Wir stellen unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten in den Dienst der Schwächeren.“
Vereinsgründung im Jahr 1921
Genauso wichtig sind ihnen Vertrauen und Verlässlichkeit untereinander. „Ich erlebe Lebensläufe und sehe, wie alle Frauen kämpfen“, sagt Pieper, die als Lehrerin gearbeitet hat. Ihre Clubschwestern sind Yogalehrerin, Ärztin, Architektin oder Tischlermeisterin. Sie stehen sich mit Rat zur Seite, berücksichtigen sich bei Aufträgen und nutzen das weltweite Club-Netzwerk.
Gegründet wurde der Club 1921 in den USA, hat weltweit 100 000 Mitglieder. In Essen gibt es zwei weitere. Zum Clubleben gehören frauenpolitische Themen, Diskussionen zu Frauenrechten und Vorträge, aktuell zum Wasser. Und gemeinsame Projekte: Die 19 Clubschwestern organisieren jedes Jahr ein Café, bedienen und sammeln Geld. Zurzeit unterstützen sie den Mädchentreff Perle in Altendorf mit rund 3000 Euro jährlich und Sachspenden. An die Helenenstraße kommen viele Mädchen aus ausländischen Familien. Sie erhalten Hilfe bei Hausaufgaben und Berufswahl, tanzen und singen. Elisabeth Pieper: „Der Treff ist ein Anker im Stadtteil.“