Essen.. Die Polizisten, die die alte Synagoge bewachen, tragen jetzt Schutzwesten und Maschinenpistolen. Innenministerium und Polizei NRW beurteilen die Sicherheitslage wegen der deutschlandweiten anti- und pro-israelischen Demos nun anders: „Wir haben eine erhöhte Gefährdungssituation.“

Seit Mittwoch tragen die Polizisten, die in der Innenstadt die alte Synagoge bewachen, Schutzwesten und Maschinenpistolen. Ein Polizeisprecher erklärt diese Verschärfung beim Objektschutz damit, dass Innenministerium und Polizei NRW die Sicherheitslage in Folge der deutschlandweiten anti- und pro-israelischen Demonstrationen „nun anders beurteilen. Wir haben eine erhöhte Gefährdungssituation“.

In Essen waren vorige Woche mindestens 100 arabischstämmige Personen bei einer unangemeldeten Versammlung mit Anti-Israel-Parolen an der Synagoge vorbeigezogen.

Für Freitag, 17 Uhr, hat die „Linksjugend Solid Ruhr“ zur Kundgebung „Stoppt die Bombardierung Gazas“ auf den Webermarkt eingeladen und bei der Polizei 500 Teilnehmer angemeldet. Im Internet haben auch Neonazis und Islamisten ihr Kommen mit antisemitischen Kommentaren angekündigt. Als Redner ist unter anderem der Landesvorsitzende der Linken in NRW, Ralf Michalowsky, vorgesehen.

Zur selben Zeit wollen Demonstranten – 50 sind angemeldet – auf dem Willy-Brandt-Platz unter dem Motto „Gegen Antizionismus und Terror“ ihre Solidarität mit Israel zeigen. Die Demonstranten sollen jeweils auf den ihnen zugeteilten, weit auseinander liegenden Plätzen bleiben. „Wir rechnen bei beiden Kundgebungen mit deutlich mehr Teilnehmern“, so der Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte seien auch auf Extremisten vorbereitet: „Wenn die Teilnehmer sich nicht an die mit uns vereinbarten Regeln halten, werden wir eingreifen.“