Frohnhausen.. Vor dem Umbau der Bärendelle werden die Pavillons abgerissen. Anwohner befürchten Freisetzung von Asbest. Doch es sei nur Mineralwolle, so die Stadt.


Eigentlich liegt die Bärendelleschule gut beschützt zwischen Burckhardt-, Kerkhoff- und Dahnstraße in Frohnhausen. Eng rücken die Gärten und der Bärendelle-Park an den mächtigen gelben Bau heran. Deshalb sehen allerdings auch nur die engsten Nachbarn, was sich seit einigen Tagen auf dem Schulhof tut.

Denn dort wird die lange Reihe von Pavillons abgerissen. „Und damit ein Schandfleck beseitigt, für den die Stadt verantwortlich war“, sagt Werner Tepasse aus Bocholt. Er ist Architekt und kennt sich mit der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude aus. So hat er schon vor 15 Jahren eine Anerkennung der Leipziger Kulturstiftung für den Erhalt von vier maroden Wohnhäusern bekommen.

Nun widmet er sich der Bärendelle, in der 51 Mietwohnungen sowie das soziokulturelle Zentrum des Arbeiter-Samariter-Bundes einziehen soll. „Wir haben den Bauantrag gestellt und haben die Abbruchgenehmigung für die Pavillons von der Stadt erhalten“, lautet der Zwischenstand. Rund 10 Mio. Euro investiert Eigentümer Reinhard Fleurkens in die alte Schule.

Diese Aufschrift auf den Müllsäcken vergrößerte das Misstrauen von Anwohnern.
Diese Aufschrift auf den Müllsäcken vergrößerte das Misstrauen von Anwohnern. © OH | Unbekannt

Der Abriss der Pavillons direkt hinter ihren Gärten wird von den Anwohnern selbstverständlich aufmerksam verfolgt. Und so kam Misstrauen auf, als beim Ausräumen der Flachdachgebäude viel Staub freigesetzt wurde. Ein Anwohner alarmierte deshalb am Freitag die Stadtverwaltung, weil er die Freisetzung von Asbest befürchtete. Dass das Abbruchmaterial in Säcke verpackt wurde mit der Aufschrift „Mineralfaserabfälle – Inhalt kann krebserregenden Faserstaub freisetzen“, nährte das Misstrauen. Außerdem wurden erst nach seinem Anruf, so seine Beobachtung, die Fenster wieder mit Folie verschlossen.




Nach einer Anfrage dieser Zeitung im Rathaus besichtigten nun am Dienstag Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Baustelle und teilten anschließend dem Anwohner mit, dass lediglich Mineralwolle aus dem Inneren der Pavillons entsorgt werden müsse. Das werde aber in einem Unterdruckverfahren und unter Einsatz von Schutzanzügen geschehen. Asbesthaltig sind allerdings die Platten an den Außenfassaden. Sie werden bei der Demontage mit Wasser besprüht, damit keine Asbestfasern freigesetzt werden. In einem Monat etwa soll der Abriss der Pavillons beendet sein.

Weitere Arbeiten werden im Obergeschoss der Schule durchgeführt. Hier werden die Dachkonstruktionen frei gelegt, um ein Holzschutzgutachten vorzubereiten. „Im Inneren der Schule sind keine Schadstoffe“, versichert Architekt Werner Tepasse.