Noch sitzt der Essener Sportbund (Espo) nicht auf gepackten Koffern, damit der Dachverband der Essener Sportvereine aber nach seinem (Zwangs-)Auszug aus dem „Haus des Sports“ nicht auf der Straße steht, hat der Sportausschuss des Stadtrates 500 000 Euro für die Herrichtung eines Ausweichquartiers bereit gestellt. Wie berichtet, hat der Espo ein Auge auf das Gebäude der Theodor-Fliedner-Schule an der Planckstraße geworfen, deren Schulbetrieb mit Ende des Schuljahres ausläuft. Wunschgemäß beschloss der Sportausschuss, dass die Verwaltung prüfen möge, in wie weit die Immobilie den Sport- und Bäderbetrieben übertragen werden könnte, die es dem Espo als neues „Haus des Sports“ überlassen würden. Der Beschluss der Sportpolitiker fiel einstimmig, was auch als Signal verstanden werden darf. Führt die Sozialverwaltung die Immobilie doch auf einer Liste mit möglichen Behelfsunterkünften für Flüchtlinge auf. „Wir wollen nicht in Konkurrenz treten zu Asylsuchenden“, betonte Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg. Seine Hoffnung: Für die Unterbringung von Flüchtlingen kämen sicher auch andere städtische Immobilien in Frage. Besagte Liste der Sozialverwaltung führt ein halbes Dutzend ehemalige Schulgebäude auf.

Das Gebäude der Theodor-Fliedner-Schule wäre aus Sicht des Espo ideal. Gleichwohl müsste für die Sportkegler und die Gewichtheber eine andere Bleibe gefunden werden. Auch sie im „Haus des Sports“ im Gebäude des maroden Hauptbades untergebracht. Mit Eröffnung des neuen städtischen Hallenbades am Thurmfeld soll das Hauptbad geschlossen werden. 300 000 Euro veranschlagen die Sport- und Bäderbetriebe für Rückbau und Stilllegung.

Diese Summe und die vom Sportausschuss freigegeben 500 000 Euro für ein neues Domizil sind Bestandteil eines Sonderinvestitionsprogramms in Höhe von drei Millionen Euro. Der Löwenteil von maximal 750 000 Euro soll in Spielstätten des FC Kray fließen. Wie berichtet, ist eine Klage beim Verwaltungsgericht anhängig; Anwohner beschweren sich über Lärm. Die Verwaltung geht derzeit davon aus, dass die Stadt um einen abermaligen Umbau der Sportanlage an der Buderusstraße nicht umhinkommt. Dennoch käme es zu Einschränkungen des heutigen Spielbetriebes, so dass fünf der 15 Mannschaften des FC Kray womöglich auf andere Plätze ausweichen.