Seit 1958 werden auf dem Buchholzhof an der Meisenburgstraße Legehennen gehalten, frische Eier verkauft. Bislang lebten die Tiere ausschließlich in Käfigen. Landwirt Jochen Unterhansberg musste jetzt tief in die Tasche greifen, um der neuen Gesetzeslage Rechnung zu tragen.

Für seine derzeit 4000 Hühner ließ er eine neue Anlage bauen – und aus der bald verbotenen Käfighaltung wird nun Bodenhaltung. Ein Teil der Hühner lebt noch in Käfigen, doch auf der anderen Seite des insgesamt 600 Quadratmeter großen Stalls geht's seit sechs Wochen deutlich artgerechter zu. Wenn im Herbst dann weitere 4000 Junghennen einziehen werden, ist komplett Schluss mit drangvoller Enge in kleinen Käfigen.

Durch die Körperwärme der Tiere herrscht im Stall eine Temperatur von 22 Grad – und nur ein mäßig strenger Geruch. Während bei den braun gefiederten ”Kolleginnen” gerade die Bodenstreu gemistet wird, nehmen die weißen Hennen den Journalisten-Besuch relativ gelassen hin. Sie tun das, was Hühner gern tun. Da bietet die Bodenhaltung einige Möglichkeiten. Jochen Unterhansberg: „Die Tiere können scharren, über eine Leitung in ihre offenen Käfige klettern oder sich einfach in ihre Legenester zurückziehen.” Letztere liegen versteckt hinter roten Kunststoffvorhängen. Trinkwasser erhalten die Tiere durch so genannte Nippel, das Futter aus Mais und Weizen wird auf einem Band transportiert. Auch die gelegten Eier landen auf einem Band.

Technik spielt im Hühnerstall von Jochen Unterhansberg eine große Rolle. Damit die Hühner abends auch in ihre Käfige gehen und die Eier nicht beliebig auf den Holzspänen auf dem Boden verteilen, gibt es gar einen simulierten Sonnenuntergang. Unterhansberg: „Das Licht dimmt sich innerhalb einer halben Stunde automatisch herunter – die Tiere ziehen sich dann von selbst zurück.”

Ein großes Problem erläutert der Landwirt: „Die Vorschriften im Lebensmittelbereich werden schärfer, die Rufe nach artgerechterer Haltung aber immer lauter. Das passt nicht zusammen, die Schere klafft weit auseinander. Wie soll ich bei einem natürlich gehaltenen Huhn ein blitzsauberes Ei liefern?”