Essener Norden..
Zum 1. April wird der „Bezirk VI – Schonnebeck, Stoppenberg, Katernberg“ nur noch „Bezirk VI – Zollverein“ heißen. Das beschloss der Stadtrat in seiner vergangenen Sitzung. Vor Ort ist die Freude natürlich groß. Nicht so glatt läuft die Vorbereitung zum beabsichtigten Namenstags-Fest. Das könnte ausfallen.
„Das ist ein Schritt, das negative Image des Nordens abzuschütteln und Zollverein und die Bürger näher zusammen zu bringen“, freut sich Bezirksbürgermeister Michael Zühlke (SPD). Er war der Motor im Umbenennungsprozess, der sich jetzt niederschlägt auf die Hauptsatzung der Stadt.
Direkt erlebbare Auswirkungen werden nun für die Einwohner nicht eintreten. „Die Stadtteile behalten ja ihre Namen“, so Renate Kusch vom Presseamt der Stadt. Dass aber Marketing, und in dieser Hinsicht ist die Umbenennung ein großer Fortschritt, auch über den Bezirk hinaus wirken kann, hoffen alle. „Ich wünsche mir einen Effekt nach außen für Firmen oder Investoren“, so Zühlke. Der Katernberger Ratsherr Willy Maas (CDU) unterstreicht: „Wenn ich außerhalb Essens unterwegs bin und sage, ich komme aus dem Essener Norden, kann man nicht viel damit anfangen. Mit ,Zollverein’ schon.“
Ohne die Unterstützung der Stiftung Zollverein, sie hält die Markenrechte am Begriff „Zollverein“, wäre die Umbenennung nicht möglich gewesen. „Wir begrüßen diesen Schritt. Die drei Stadtteile identifizieren sich zunehmend mit dem Welterbe“, freut sich Claudia Wagner, die als Projektleiterin von „Welterbe Zollverein – Mittendrin“ gerade für das Zusammenwachsen von Zollverein und Umfeld zuständig ist, und das in beide Richtungen. Am 17. Juli wird sie, bzw. die Stiftung, erstmals beim jährlichen „Kunterbunten Sommerzauber“ auf dem Katernberger Markt mitmachen. Seit ihrem Amtsantritt im Juli 2012 habe sie viele Türen in den Stadtteilen wieder öffnen müssen, die sich aus verschiedenen Gründen geschlossen hätten.
Vielleicht kann sie ja auch bei der Ausrichtung des Namenstagfestes mithelfen. Eigentlich sollte eine Agentur dies im Mai organisieren (wir berichteten). Doch dafür stehen die Chancen schlecht. „Die Kosten für eine große Feier können wir wahrscheinlich nicht stemmen“, erläutert Michael Zühlke. Eine Alternative sei ein Extra-Programm zum kommenden Zechenfest im September. Die jährliche Feier für die Nachbarn wurde seinerzeit aus der Taufe gehoben, um die Identifikation mit dem Welterbe zu stärken und das Fremdeln abzubauen – und schließlich sind ja jetzt irgendwie alle Schonnebecker, Stoppenberger und Katernberger auch Zollvereiner.