Essen.. Kult-Radiokommentator Manni Breuckmann und Autor Ben Redelings spielten sich im GOP gut gelaunt die Bälle zu. Das Duo las aus ihren Werken und plauderte Anekdoten aus.

„Fußball ist nicht das Wichtigste, es ist das Einzige“ — so lautet der Titel eines Buches von Ben Redelings. Und das könnte auch das Motto des Abends bei der „Buch.de“-Soirée im GOP Varieté gewesen sein, bei der Redelings zusammen mit Kultkommentator Manni Breuckmann am Montag aus ihren literarischen Werken lasen und sich dabei munter gegenseitig die Bälle zuspielten.

Dabei hat Redelings schnell die Federführung übernommen, nachdem anfangs noch Breuckmann die Kapitänsbinde zu tragen schien. Stellte er doch Gentleman-like seinen jüngeren — und vielleicht weniger bekannten — Counterpart dem Publikum im zu gut Dreiviertel gefüllten Varietésaal vor. Der Bochumer machte sich vor allem in seiner Heimatstadt mit seinen „Scudetto“-Abenden einen Namen, bei denen er mit Fußballfachverständigen wie Stefan Kuntz, Willi Lippens, Fritz Eckenga oder Frank Goosen über das runde Leder talkte. Und eben diese Talkmaster-Funktion machte er sich schnell zu eigen und plauderte mit seinem „Gast“ Breuckmann munter drauf los.

Das Lesen aus Redelings fünf Werken und aus Breuckmanns „50 legendäre Szenen des deutschen Fußballs“ geriet dabei schnell in den Hintergrund. Warum auch nicht — der Anekdotenaustausch war unterhaltsam genug. Ob nun Ben Redelings genussvoll den peinlichen Auftritt des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Robert Wieschemanns in der Sendung „Doppelpass“ imitierte, in der dieser Perlen wie „Wir haben alle ein Defizit an Durchblick“ von sich gab, ob sie Bertie Vogts’ FAZ-Fragebogen auseinandernahmen, oder ob sie sich mit ihren Lieblingszitaten hochschaukelten: Nicht nur für Fußballfans war der vergnügliche Abend ein Genuss. Was die Zitate anging, hatten beide übringens mit einem Ausspruch von Paul Breitner einen gemeinsamen Favoriten: „Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig.“