Essen. Erneute Diebstähle entmutigen Lichtkünstler: „So geht es nicht mehr weiter“. Scheinwerfer, Projektoren und Objektive gestohlen. Belohnung ausgesetzt.
Eigentlich könnten die Organisatoren des Parkleuchtens kurz vor Ende der fünfwöchigen Veranstaltung allen Grund zur Freude haben: Denn es kamen sehr viele Besucher, die den kunstvoll illuminierten Grugapark sehen wollten. Aber es wurde mehr technische Ausrüstung gestohlen, als bei jeder anderen Veranstaltung dieser Art zuvor. Das hinterlässt bei den Cheforganisatoren Wolfgang Flammersfeld und Reinhard Hartleif von „World of lights“ einen bitteren Beigeschmack und offene Fragen.
Zuerst verschwanden zwei Scheinwerfer, ein paar Tage später waren zwei Videobeamer entwendet und nun haben Unbekannte sechs Objektive mitgehen lassen. Für Wolfgang Flammersfeld ist damit die Schmerzgrenze überschritten. Die Polizei ist eingeschaltet und die Organisatoren von world of lights haben eine Belohnung über 5000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, die zur Überführung des Täters oder der Täter führen.
Nirgends so viele Diebstähle wie in Essen
Die Enttäuschung sitzt tief bei Reinhard Hartleif und Wolfgang Flammersfeld: „Bei keiner anderen Veranstaltung wurde uns jemals so viel Equipment gestohlen wie in Essen.“ In 13 Städten ist „World of lights“ allein in diesem Jahr mit Illuminationen zu Gast. Seit rund zehn Jahren führt Wolfgang Flammersfeld mit seinem Geschäftspartner Veranstaltungen wie das Parkleuchten durch. „Aber was wir dieses Jahr hier an dreisten Diebstählen erleben, hat eine neue Dimension.“
Besonders der letzte Beutezug hat Wolfgang Flammersfeld nachdenklich gemacht. „Was wollen Diebe mit sechs Objektiven, zu denen es gar keine passenden Videoprojektoren mehr zu kaufen gibt?“ Auf der anderen Seite kann der Lichtkünstler nichts mit den von den Dieben zurückgelassenen Videoprojektoren anfangen, weil er ebenfalls hierfür keine adäquaten Objektive mehr erwerben kann. Auf die Schnelle lassen sich die technischen Spezialgeräte nicht ersetzen. Aber auch langfristig hegt Flammersfeld generelle Zweifel: „Wir können so in Essen nicht weitermachen, da muss sich etwas ändern.“ Denn der finanzielle Schaden ist beachtlich und reißt ein Loch in seine gesamte Kalkulation. Flammersfeld hofft jetzt auf konstruktive Gespräche mit Entscheidern, damit das beliebte Parkleuchten auch künftig in Essen stattfinden kann.
Noch bis 15. März im Grugapark
Wer das Parkleuchten noch einmal sehen möchte, hat noch bis zum 15. März Gelegenheit: Die Installationen sind täglich von etwa 17 bis 21 Uhr eingeschaltet, freitags und samstags bis 22 Uhr. Die abendliche Illumination wird jeweils zum Einbruch der Dunkelheit eingeschaltet. Einlassende bis jeweils eine Stunde vor Ende der täglichen Beleuchtungs-Kunstaktion. Eintritt (ab 16 Uhr): Erwachsene zahlen 5 Euro, Kinder (6-15 Jahre) 2 Euro; freier Eintritt mit Grugapark-Jahreskarte. Diese Regelung gilt auch für die Jogger und Walker, die sonst abends kostenlos den Park genutzt haben.