Essen. Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben am Montag auf einem Privatgrundstück neben der Herderschule in Essen-Frohnhausen eine amerikanische Weltkriegsbombe gefunden. Der Blindgänger wurde gegen 18 Uhr entschärft. Anwohner, die ihre Wohnungen nicht verlassen wollten, verzögerten die Evakuierung.
Bombenalarm in Essen-Frohnhausen: Bei Sondierungsarbeiten ist am Montagmittag auf einem Privatgrundstück neben der Herderschule am Postreitweg ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Über den Großeinsatz berichteten wir im Live-Ticker. In unserer Chronik lesen Sie, wie die Evakuierung und die Entschärfung verliefen:
18 Uhr: Die Straßensperrungen werden nach der erfolgreichen Entschärfung nun wieder aufgehoben, die Anwohner dürfen in ihre Wohnungen zurück. Circa 20 Minuten habe Sprengmeister Peter Giesecke für die Entschärfung gebraucht, so Stadtsprecherin Jeanette van Lanken.
17.59 Uhr: Aufatmen in Frohnhausen: Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ist erfolgreich entschärft.
17.46 Uhr: Zur Verzögerung bei der Evakuierung sei es gekommen, weil sich mehrere Anwohner geweigert hätten, ihre Wohnungen zu verlassen, erklärt Stadtsprecherin Jeanette van Lanken. Dies sei "sehr ärgerlich", denn sonst hätte man die Evakuierung schon eher abschließen können. Nur wenn sich keine Menschen in der Evakuierungszone befinden, darf die Bombe entschärft werden.
17.42 Uhr: Sprengmeister Peter Giesecke hat mit der Entschärfung der Weltkriegsbombe begonnen.
17.27 Uhr: Die Stadt Essen meldet, dass die Evakuierungsmaßnahmen nun abgeschlossen wurden. In Kürze soll die Entschärfung der Weltkriegsbombe beginnen.
17.22 Uhr: "Wir haben noch einen offenen Krankentransport", sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen, dann sei die Evakuierung in Frohnhausen abgeschlossen.
90 Jahre alte Anwohnerin wehrte sich mit Händen, Füßen und Stock
16.45 Uhr: Bis Sprengmeister Peter Giesecke mit der Entschärfung der Bombe anfangen kann, wird es offenbar noch dauern. Es befinden sich immer noch Menschen im Gefahrenbereich.
16.35 Uhr: Nicht jeder Anwohner in der Evakuierungszone verlässt freiwillig seine Wohnung. Eine 90-jährige Dame wollte zunächst partout nicht gehen, berichtet Stadtsprecherin Jeanette van Lanken. Mit „Händen, Füßen und einem Stock“ habe sie sich gewehrt. Schließlich hatte die Dame doch ein Einsehen und verließ den Gefahrenbereich.
16.30 Uhr: Essen wurde während des Zweiten Weltkriegs stark bombardiert. In der Nacht vom 5. auf den 6. März 1943 brach ein Bomben-Inferno über die Stadt herein. Einen Zeitzeugenbericht finden Sie hier.
16.20 Uhr: Die Evakuierung läuft auf Hochtouren. Doch noch sind nicht alle Krankentransporte durchgeführt worden. Ingesamt 27 Menschen können die Evakuierungszone nicht alleine verlassen und müssen mit Transportern herausgefahren werden. "Viele Krankentransporte sind aber sehr spät angemeldet worden", so Stadtsprecherin Jeanette van Lanken.
Verstopfe Straßen um den Fundort der Bombe in Essen-Frohnhausen
16.10 Uhr: Rund um die Sicherheitszone in Essen-Frohnhausen sind die Straßen verstopft. Die Stadt bittet daher Autofahrer, den Stadtteil großräumig zu umfahren.
15.40 Uhr: Die Einsatzkräfte informieren auch weiterhin die betroffenen Anwohner mit Lautsprecherdurchsagen. Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind immer noch unterwegs und gehen von Tür zu Tür. Eigentlich sollten sich die Anwohner in der Sicherheitszone (äußerer Ring) nicht mehr im Freien aufhalten, doch vereinzelt, so berichtet Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen, seien noch Fahrradfahrer oder Bewohner mit Einkaufstüten unterwegs. Eine genaue Uhrzeit für die Entschärfung gibt es daher noch nicht.
15.15 Uhr: Nur nochmal zur Erinnerung: Eine neue Richtlinie der Bezirksregierung Düsseldorf sieht seit diesem Jahr vor, dass Blindgänger in den meisten Fällen sofort entschärft werden müssen. Hatte die Stadt zuvor einige Tage Zeit, sich auf die Evakuierung vorzubereiten, muss nun im Regelfall innerhalb weniger Stunden gehandelt werden. Seit dem Erlass der Bezirksregierung wurden in Essen zwei Blindgänger auf der Baustelle am Landgericht in Rüttenscheid und eine Weltkriegsbombe auf dem Gelände eines Sportplatzes in Karnap entschärft.
Erneut wird Sprengmeister Peter Giesecke der Bombe den Zünder ziehen
14.40 Uhr: Sprengmeister Peter Giesecke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf wird den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg am heutigen Nachmittag entschärfen. Sobald alle Menschen die Evakuierungszone verlassen haben, kann der 60-Jährige mit seiner Arbeit beginnen. Er schätzt, dass er circa 30 Minuten für die Entschärfung brauchen wird. Von Routine will er aber dennoch nicht sprechen: "Jede Bombe ist eine große Nummer."
Seit 1990 ist Giesecke Truppführer beim Kampfmittelbeseitigungsdienst. Ein Porträt über den Oberhausener finden Sie hier. In Essen entschärfte Giesecke zuletzt unter anderem eine Weltkriegsbombe am Landgericht.
14.25 Uhr: Die Einsatzkräfte wollen ab 14.30 Uhr die Anwohner unter anderem mit Lautsprecherdurchsagen informieren. Bereits zuvor waren Mitarbeiter des Ordnungsamtes von Haustür zu Haustür unterwegs und erklärten den Bewohnern, dass sie ihre Wohnungen verlassen müssen.
14.10 Uhr: Ab 15 Uhr werden die Straßensperren eingerichtet. Ebenfalls um 15 Uhr öffnet die Betreuungsstelle für Anwohner, die ihre Wohnung verlassen müssen. Sie befindet sich in der Turnhalle der Bezirkssportanlage Raumerstraße.
14 Uhr: Auch Linien der Evag sind von der Sperrung betroffen. So werden die Straßenbahnen der Linie 109 voraussichtlich ab 15 Uhr nur noch bis zur Haltestelle Alfred-Krupp-Schule fahren. Die Busse der Linie 161 können nicht zwischen Breslauer Straße und Möbiusstraße verkehren - sie fahren eine Umleitung auf dem Weg der Linie 160.
13.50 Uhr: Einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht. Die Einsatzkräfte vor Ort hoffen aber, dass die Evakuierungszone, also der innere Kreis (250-Meter-Radius) bis 15 Uhr menschenleer ist.
A40 wird für Bombenentschärfung in Essen-Frohnhausen nicht gesperrt
13.40 Uhr: Die Stadt will die Evakuierung mit 60 Mitarbeitern bewältigen und dazu nicht auf Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr zurückgreifen. Neben hauptamtlichen Feuerwehrleuten sollen Mitarbeiter des Ordnungsamtes und städtische Bedienstete aus dem Rathaus eingesetzt werden.
Sie müssen gemeinsam mit der Polizei 31 Sperrstellen an Zufahrten in die Sicherheitszone einrichten.
13.37 Uhr: Noch sind keine städtischen Bediensteten in der Nachbarschaft unterwegs, um Anwohner zu warnen.
Stadt Essen muss Seniorenwohnheim räumen
13.35 Uhr: Feuerwehr und Stadt können noch nicht sagen, wie viele Anwohner betroffen sind oder wie viele Haushalte in der Gefahrenzone liegen. Aber, sagt Feuerwehrsprecher Mike Filzen, "hier ist viel Grün um den Fundort." Im Evakuierungsbereich (innerer Bereich, 250-Meter-Radius) liegen neben der Herderschule, der Kita und dem Senioren-Wohnheim eine Schrebergarten-Anlage, das Gemeindezentrum der Markuskirche oder die Friesenstube, einst Helmut Rahns Stammlokal, und Teil der Deutschen Fußball Route NRW.
13.30 Uhr: Geräumt werden muss allerdings das evangelische Seniorenzentrum in der Nachbarschaft. Zurzeit organisiert die Einsatzleitung Busse, um die 30 Bewohner raus aus dem Gefahrenbereich bringen zu können. Wo die Sammelstelle für betroffene Anwohner eingerichtet wird, ist zurzeit noch unklar.
13.20 Uhr: Auch die evangelische Kindertagesstätte am Postreitweg muss nach Angaben von Feuerwehr und Stadt nicht geräumt werden: Die Kita schließt am Mittag.
Autobahn 40 wird für Bombenentschärfung nicht gesperrt
13.16 Uhr: Die Autobahn 40, die am Rande der Sicherheitszone verläuft, muss für die Bombenentschärfung nicht gesperrt werden, sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen.
13.10 Uhr: Die Herderschule, eine Grundschule, muss nicht evakuiert werden: Da der Unterricht vieler Kinder bereits beendet ist, beziehungsweise gerade ausläuft, können die Schülerinnen und Schüler wie sonst auch von ihren Eltern abgeholt werden. Die Kinder, die im Offenen Ganztag betreut werden, ziehen für den Rest des Tages in die Berliner Schule an der Berliner Straße 57 um. Nach jetzigem Stand sind es nur drei Kinder.
12.45 Uhr: Auf die Fünf-Zentner-Bombe gestoßen waren am Postreitweg Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes. Die hatten auf dem Privatgrundstück neben der Schule gegraben, weil sie dort nach der Sichtung von Luftbildern einen Blindgänger vermutet hatten.
Blindgänger soll im Laufe des Tages entschärft werden.
12.45 Uhr: Die Stadt hat bereits eine Lageplan veröffentlicht, auf dem die Evakuierungszone (innerer Bereiche, 250-Meter-Radius) und die Sicherheitszone (äußerer Kreis, 500-Meter-Radius) eingezeichnet sind. Die Anwohner der Evakuierungszone müssen ihre Häuser verlassen. Wer in der Sicherheitszone wohnt oder arbeitet, soll sich während der Bombenentschärfung in geschlossenen Räumen aufhalten und Fenster und Türen geschlossen halten.
"Die Anwohner werden über Lautsprecherdurchsagen und durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der Feuerwehr und der Polizei vor Ort informiert", meldet das Presseamt der Stadt. Die eingerichteten Straßensperren sind auf der Karte eingezeichnet. Mitarbeiter der Stadt beantworten Fragen Betroffener an einem Info-Telefon unter 0201/1238888.
12.40 Uhr: Bei Sondierungsarbeiten haben Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes am Montagmittag auf einem Privatgrundstück neben der Herderschule am Postreitweg ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Nach Angaben einer Stadtsprecherin handelt es sich um eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder. Eine unmittelbare Gefahr für Schüler und Anwohner bestehe nicht. Dennoch lässt die Stadt alle Gebäude im Umkreis von 250 Metern um den Fundort am Postreitweg evakuieren. Im Umkreis von 500 Metern müssen Türen und Fenster geschlossen bleiben, der Aufenthalt im Freien ist untersagt.