Essen.. Die Essener Verkehrs AG sieht aktuell keinen Handlungsbedarf, ihr Sicherheitspersonal aufzurüsten – auch nicht bei Kontrollen gegen Schwarzfahrer.
Die Essener Verkehrsgesellschaft Evag wird das Sicherheitspersonal nicht aufrüsten. Wachhunde, wie derzeit beim Verkehrsverbund VRR diskutiert, wird es in U-Bahnhöfen und in Bahnen nicht geben – auch nicht bei Kontrollen gegen Schwarzfahrer.
„Wir beobachten natürlich ständig unsere Situation“, berichtete Evag-Sprecherin Sylvia Neumann auf Anfrage. Aber „derzeit sind keinerlei Hinweise zu erkennen, dass akuter Handlungsbedarf von Nöten ist.“
VRR prüft Einsatz von Wachhunden
Wie berichtet, prüft derzeit der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR), Wachhunde einzusetzen und Bahn-Mitarbeiter mit Pfefferspray auszurüsten. Anlass sind zunehmende Übergriffe, vor allem an Wochenendnächten und bei Fußballspielen. Dieses Thema steht nun auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des VRR-Verwaltungsrates am 28. September in Essen.
Die Evag betonte, dass sie bereits „einen hohen Sicherheitsstandard“ habe. Erst vor wenigen Monaten wurde die 2,5 Millionen Euro teure Modernisierung der Videoüberwachung abgeschlossen. Auch werde den Mitarbeitern ein Deeskalationstraining angeboten, um knifflige Situationen meistern zu können.
Handgreiflichkeiten gegen das Personal und gegen Fahrgäste bewegen „sich auf nach wie sehr geringem Niveau“, betonte Sylvia Neumann. Sie erklärte aber auch deutlich, dass für jeden einzelnen Menschen wie für das Unternehmen „jeder Vorfall einer zu viel ist“.
Am Kopf schwer verletzt
Aufsehen erregte erst Ende des vergangenen Jahres ein Vorfall in einem Bus der Linie 164 in Steele, als ein junger Fahrgast nach einem Wortwechsel wegen eines ungültigen Tickets den Busfahrer niederschlug, der daraufhin mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der 20-jährige Gesuchte stellte sich zwei Wochen später der Polizei und entschuldigte sich beim Opfer.