Essen-Rüttenscheid.. Eine aktuelle Prognose kommt zu dem Schluss, dass in Rüttenscheid und Bredeney für Büroflächen fehlen. Durch den Baustopp wird das vorerst wohl auch so bleiben.
In Rüttenscheid und Bredeney mangelt es an attraktiven Büroflächen für die Zukunft. Das geht aus der aktuellen Prognose zum Bedarf an wirtschaftlichen Bauflächen für Essen hervor, die heute auch Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung ist.
So empfehlen die Büros für Regionalentwicklung und -analyse, die die Prognose im Auftrag der Essener Wirtschaftsförderung (EWG) erstellt haben, „die zusätzliche Bereitstellung von Flächen in 1a-Lagen, vor allem Rüttenscheid und Bredeney, in einer Größenordnung von drei Hektar“. Es fehlten spezifische Angebote im besonders nachgefragten Essener Süden, heißt es in der Prognose. Und das, obwohl sich auf dem Büromarkt in jüngster Vergangenheit – etwa mit dem Neubau „Rü 62“ am Stern – bereits einiges getan hat. Weitere Büroflächen zu schaffen, dürfte angesichts des von der Bezirksregierung Düsseldorf verhängten Baustopps wegen unzureichender Entwässerung in den nächsten vier Jahren wohl Zukunftsmusik bleiben.
Mehrere Flächen böten Potenzial
Potenzial böten beispielsweise Flächen wie das ehemalige Holz-Conrad-Gelände an der Walpurgisstraße, für das in der Vergangenheit immer wieder auch eine gewerbliche Nutzung, im Gespräch war. Gleiches gilt für das brach liegende Areal der Spedition Pass und Cie an der Manfredstraße, wo Immobilienentwickler Arsatec Eigentumswohnungen plant, aber auch eine teilweise Nutzung für Büroflächen nicht ausgeschlossen hatte (wir berichteten). Innerhalb des vom Baustopp betroffenen Radius liegt außerdem das Gelände der leer stehenden Fabbrica Italiana, das sich durch seine direkte Anbindung an die Müller-Breslau-Straße ebenfalls für eine wirtschaftliche Entwicklung anböte.
Laut Essener Wirtschaftsförderung steht durch den Baustopp aber nicht zu befürchten, dass die Ansiedlung größerer Unternehmen verhindert wird. Aktuell lägen keine größeren konkreten Anfragen für das Gebiet vor. Von dem Baustopp seien in erster Linie Wohnbauflächen betroffen, „aber auch die benötigt Essen für die wirtschaftliche Entwicklung“, so EWG-Sprecherin Claudia Peters. Derzeit werde ein Gutachten erstellt, das die EWG in enger Zusammenarbeit mit der Stadt in Auftrag gegeben hat. „Darin werden die zukünftigen Flächenbedarfe analysiert und definiert. Sobald der Endbericht vorliegt, wird dieser in den zuständigen Ratsgremien beraten und erst danach können wir konkreter werden“, so Claudia Peters weiter.