Wie muss sich der Bezirk II für den demografischen Wandel aufstellen?
Als Bezirksvertretung setzen wir uns vor allem für barrierefreie Maßnahmen ein, etwa das Absenken der Bürgersteige. Auch das Aufstellen von Ruhe-Bänken ist ein kleiner Schritt. Ich werde mich vor allem - sowohl mit der BV als auch innerhalb des Seniorenbeirats - weiterhin für Toiletten am Eingang des Grugaparks einsetzen.
Warum bewegt sich bei diesem Thema nichts?
Das Thema bewegt uns schon lange. Bei diversen Ortsbesichtigungen haben wir uns ein Bild von dem unhaltbaren Zustand der mittlerweile stillgelegten Toiletten an der einen Seite der Messe und im Grugapark-Turm gemacht. Laut Grün&Gruga ist schlichtweg kein Geld da. In dem Turm wird jetzt eine Toilette mit Mitteln des Landschaftsverbands Rheinland behindertengerecht umgebaut. Das stille Örtchen daneben bleibt in seinem verwahrlosten Zustand.
Wie beurteilen Sie die Lebenssituation für Senioren im Süden insgesamt?
Generell versuchen wir, die Stadtteilzentren zu stärken, um so eine Versorgung der kurzen Wege zu schaffen. Bei meinen Glückwunsch-Touren zu Bürgern, die über 90 Jahre alt sind, bin ich zudem immer erstaunt, wie viele und gute Pflege- und Seniorenheime es im Essener Süden gibt.
Nun wollen aber ja nicht alle alten Menschen in einem Seniorenheim ihren Lebensabend verbringen.
Das ist richtig. Ein Problem sehe ich tatsächlich darin, dass barrierefreie Neubauprojekte etwa in Stadtteilen wie Rüttenscheid häufig hochpreisig sind. Menschen mit kleiner Rente haben so kaum eine Chance. Sorgen bereitet mit auch das Projekt „Rüttenscheider Gärten“, zumindest im Bereich der Gummertstraße. Politisch haben wir kaum Handlungsspielraum, da die Entscheidung letztlich beim Eigentümer, in diesem Fall also Immeo, liegt.