Essen-Werden. Fast ein Jahr lang stand das Ladenlokal an der Grafenstraße 36 leer, nun ist hier endlich wieder Leben drin. Familie Werntges sei Dank. Dazu benötigte es eine fast fünfmonatige Umbauphase, die sich aber durchaus gelohnt hat.
Vom ehemaligen Restaurant „In der Kemnate“ ist nichts mehr zu sehen. Die altertümliche Holzvertäfelung an den Wänden wurde entfernt, genauso wie der PVC-Boden. Die Fenster mit den dunklen Rahmen wurden gegen bodenhohe Fenster ausgetauscht, und überhaupt ist irgendwie alles neu. Freundlich und hell kommt das Geschäft mit dem Namen „Werntges Traumtorten“ daher und bildet damit genau das passende Ambiente, um eben diee Torten standesgemäß zu präsentieren.
Denn das war so im Stammhaus in der Hufergasse nicht mehr möglich. „Der Laden war ja schon voll, wenn nur ein Brautpaar kam“, erzählt Inhaberin Barbara Werntges. Und: „Das Ladenlokal in der Hufergasse platzte mittlerweile aus allen Nähten“, ergänzt Ehemann Frank Tefert. Immerhin mussten hier auf kleiner Fläche auch die Pakete verstaut werden - schließlich versenden die Werntges ihre Ware deutschlandweit – manchmal sogar weltweit.
Was sich also vorher auf 18 Quadratmetern abspielte, findet nun auf 110 Quadratmetern statt. Neu ist allerdings nur die Lokalität, am Angebot hat sich nicht viel geändert. Es wird weiterhin Torten für jeden Anlass geben, ob zum Geburtstag, zur Hochzeit oder auch zur Scheidung, und das in gewohnter Werntges-Qualität. Aber 110 Quadratmeter nur für Torten?
Nein, nicht nur, denn eine kleine Ecke wurde liebevoll zum Bistro umfunktioniert, in dem man Produkte aus der familiären Konditorei sofort verzehren kann. Nun, das kann man ja eigentlich auch eine Tür weiter, im Café Werntges, fragen Sie sich? Das ist so nicht ganz richtig, denn in dem Bistro-Café mit dem Namen „Törtchen“ stehen statt Waddischer Appeltaten und Sahnetorten andere süße Hüftgold-Leckereien wie Muffins, Cookies oder Cupcakes auf der Speisekarte. Paninis, Sandwiches und Frühstücksangebote runden das Sortiment ab.
Und alles, was hier über die Theke geht, hat übrigens einen Namen. Will heißen: „Produkte, die nach handwerklichem Ehrenkodex hergestellt wurden“, erklärt Frank Tefert. So stammt die Erdbeermarmelade beispielsweise von Erdbeeren vom Bauern Feldmann aus Schuir und der Käse von einem Bergbauern aus dem Oberallgäu. Und der Kaffee, der durch die Siebträgermaschine läuft und auf dem sich der Zucker zunächst langsam auf die Crema legt, ist ein Fairtrade-Produkt – und laut einem Gast „der beste Kaffee außerhalb Italiens.“