Karstadt-Zentrale in Essen soll unter Denkmalschutz gestellt werden
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Essen.. Denkmalschutz für den Karstadt-Komplex in Essen: Die Denkmalbehörde arbeitet bereits daran. Der Architekt sieht die Pläne mit Wohlwollen.
Als Walter Brune von Karstadt den Auftrag erhielt, eine neue Zentrale in Essen zu entwerfen, da ging es in erster Linie um einen Büro-Zweckbau, der den Architekten jedoch durchaus fordern sollte. Denn Karstadt wollte vor allem eines: große, flexibel nutzbare Räume – ohne Trennungen.
Um solche Großflächen schaffen zu können, stellte Brune einfach die Stützen des Gebäudes nach außen. Das galt damals, 1969, als revolutionär. Brune selbst spricht von einem neuen Prinzip des Bürobaus, das wenige Jahre später u.a. auch beim Bau des Bundeskanzleramtes in Bonn Anwendung fand. „Essen hat mit der Karstadt-Zentrale eine Attraktion“, wie keine zweite Stadt, sagt Architekt Brune, der ab den 1950ern 20 Jahre lang viele Karstadt-Häuser entwarf, den aber sein Essener Bau bis heute fasziniert und den er selbst als Höhepunkt seines Schaffens für den Warenhauskonzern bezeichnet. Natürlich kann seine Sicht auf das Werk somit nicht neutral sein.
Amt für Denkmalpflege hat sich vor Ort umgeschaut
Dennoch steht Brune mit seiner Meinung nicht alleine da. Auch andere halten den Bau an der Theodor-Althoff-Straße in Schuir für eine Besonderheit, die es zu erhalten lohnt. Das Amt für Denkmalpflege im Rheinland hat sich vor Ort umgeschaut und arbeitet an einem entsprechenden Gutachten. Es soll im Oktober fertig sein. Was nichts anderes bedeutet: Das Amt will das Gebäude unter Denkmalschutz stellen.
Die Karstadt-Zentrale in Essen
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Noch muss in dem Verfahren zwar auch die Untere Denkmalbehörde bei der Stadt ihre Einschätzung abgeben. Argumente dagegen zu finden, dürfte allerdings schwierig sein, zumal das Gebäude bereits in einem städtischen Gutachten von 2006 auftaucht, das denkmalwürdige Gebäude aus den 1960er- Jahren auflistet. Nach Auskunft des Rheinischen Denkmalamtes war es außerdem die Stadt Essen, die sich mit einer Prüfanfrage an die obere Denkmalbehörde gewandt hatte.
Karstadt-Pensionsfonds will Gebäude verkaufen
Warum gerade jetzt Bewegung in die Denkmalschutz-Prüfung kommt, ist einfach. Der Eigentümer, der Karstadt-Pensionsfonds, will das Gebäude verkaufen. Karstadt selbst zieht frühestens im ersten Quartal 2016, spätestens im Herbst 2018 aus. Seit dem Zusammenbruch des Arcandor-Konzerns und den anhaltenden Problemen des Warenhausriesen Karstadt steht mittlerweile ein Teil der 65.000 Quadratmeter großen Büroflächen leer. In Spitzenzeiten arbeiteten auf dem Gelände 3000 Menschen – heute sind es nur noch etwa die Hälfte.
Für den 89-jährigen Brune sind wirtschaftliche Argumente rein vorgeschoben. Alle Baukörper könnten schließlich einzeln vermarktet werden. „Der Denkmalschutz hindert nicht daran, das Gebäude voll wirtschaftlich zu nutzen“, sagt er. Brune bietet gar seine Hilfe bei einer Umgestaltung an. Er würde auch als Berater zur Verfügung stehen – kostenlos, so betont er. „Die Essener Behörden müssen dafür nur offen sein.“
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