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Wagenbauer und Karnevalisten sind verunsichert: Erstmals müssen sie in diesem Jahr ein umfangreiches Sicherheitskonzept für die Rosenmontagszüge erarbeiten. So benötigen die Wagen ein Kurzzeitkennzeichen und müssen von der Dekra abgenommen werden.

Seit der Loveparade-Katastrophe ist nichts mehr wie es war. Das kriegen nun auch die Karnevalisten in unserer Stadt zu spüren. Die deutlich verschärften Auflagen für „Genehmigungsverfahren bei Großveranstaltungen“ sorgen bei ihnen für Verunsicherung.

Regelmäßig fänden dazu Gespräche mit Stadt, Polizei und Feuerwehr statt. Auf dem Papier scheint also alles in Ordnung, doch die Umsetzung von der Theorie in die Praxis bedeutet für die Wagenbauer an der karnevalistischen Basis eine logistische Herausforderung.

Sponsor übernimmt Dekra-Gebühren

Die Eckpunkte des Sicherheitskonzepts erläuterte Zugleiter Brinkmann jetzt den rund 150 Wagenbauern. Erstmals benötigen die Karnevalswagen, deren Fahrer vorab verbindlich benannt werden müssen, demnach ein gelbes Kurzzeitkennzeichen mit einer Gültigkeit von fünf Tagen, das die Vereinsvertreter eigens beschaffen müssen. Zudem, so Brinkmann,sei in diesem Jahr die Anwesenheit von deutlich mehr Zugbegleitern und Ordnungskräften vorgeschrieben. Eine weitere Neuerung mache es erforderlich, dass die Aufbauten der Karnevalswagen vorab durch einen Sachverständigen der Dekra auf Stabilität geprüft werden.

Die Vertreter der Karnevalsgesellschaften, so zeigte die Abschlussbesprechung, fürchten besonders die zusätzlichen Kosten, die Nummernschilder, Ordner und Dekra-Prüfung verursachen. Außerdem bleiben bei den Wagenbauern Zweifel, angesichts der grundsätzlichen Notwendigkeit der Maßnahmen. Doch Fakt ist auch, das machen die Vertreter vom Festkomitee Essener Karneval wiederholt deutlich: „Wenn wir die Auflagen nicht erfüllen, gibt es Rosenmontag keinen Zug.“ Was die Sorgen der Karnevalisten mildern dürfte, ist,dass sich am vergangenen Freitag ein anonymer Sponsor meldete, der sämtliche Dekra-Gebühren, rund 3500 Euro, übernehmen wird.